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Double Top und Double Bottom
Ein Double Top ist eine obere Umkehrformation und tritt 
    deshalb nur nach einer Aufwärtsbewegung ein. Charakteristisch sind zwei 
    auf nahezu gleicher Höhe liegende Hochpunkte. Eine Toleranz von drei 
    Prozent bleibt unbeachtlich, wobei im Falle des Double Tops das zweite Hoch 
    möglichst nicht über dem ersten liegen sollte. Auch ist der Umsatz 
    beim zweiten Hochpunkt meist geringer als beim ersten.
    Die zeitliche Ausdehnung der Formation sollte wenigstens einen Monat betragen. 
    Bildet der Kursverlauf zwei Hochpunkte aus, so stellt er aber lediglich die 
    Weichen für eine obere Trendwende. Das Verkaufsignal entsteht erst, wenn 
    die Notierung den tiefsten Punkt der Zwischenkorrektur unterschreitet und 
    damit die Formation vollendet. Zur Ermittlung des Mindestkursziels misst man 
    den prozentualen Abstand zwischen dem höchsten Top und dem Verbindungstief 
    und trägt diese Differenz an der Ausbruchstelle an.

    Im Beispiel markierte die Notierung im Januar ein 
    Hoch bei gut 27,50 Euro, dann mündete der Kursverlauf in eine Konsolidierung. 
    Bei dem Anstieg bis in den Mai scheiterte die Aktie schon bei 27 Euro und 
    damit etwas unterhalb des vorherigen Hochs. Zudem war der Umsatz in dieser 
    Zeit recht gering. Rasch fielen die Kurse bis auf Höhe des Verbindungstiefs 
    bei 22,30 Euro. Im Juli folgte dann der Durchbruch der Unterstützungslinie 
    nach unten, es setzten dynamische Kursrückgänge ein.
Sinngemäß umgekehrt verhält es sich 
    beim Double Bottom, das anschaulich auch als W-Formation bezeichnet wird. 
    Voraussetzung ist eine vorangegangene Abwärtsbewegung, der zweite Tiefpunkt 
    sollte das erste Tief nicht unterschreiten. Vollendet ist das Double Bottom 
    erst nach Überschreiten des Verbindungshochs.
    Als Beispiel ein Chart der MAN Stammaktie. Nach der Abwärtsbewegung bis 
    August und einer Erholung kam es im November / Dezember nicht zu neuen Tiefständen, 
    die Notierung drehte vorher nach oben. Sehr zügig dann der Vorstoß 
    über die Verbindungslinie Anfang Januar, hierbei zogen die Umsätze 
    an (der Abschluss eines Double Bottom sollte immer von höheren Umsätzen 
    begleitet sein). Nach kurzer Konsolidierung und einer Bestätigung der 
    Linie bei 20,60 Euro als Unterstützung (sog. "Pull-Back") war 
    das rechnerische Mindestkursziel schnell übertroffen.
