ChartBasics by Dr. H.-D. Schulz

Einführung in die Chartanalyse


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Double Top und Double Bottom

Ein Double Top ist eine obere Umkehrformation und tritt deshalb nur nach einer Aufwärtsbewegung ein. Charakteristisch sind zwei auf nahezu gleicher Höhe liegende Hochpunkte. Eine Toleranz von drei Prozent bleibt unbeachtlich, wobei im Falle des Double Tops das zweite Hoch möglichst nicht über dem ersten liegen sollte. Auch ist der Umsatz beim zweiten Hochpunkt meist geringer als beim ersten.
Die zeitliche Ausdehnung der Formation sollte wenigstens einen Monat betragen. Bildet der Kursverlauf zwei Hochpunkte aus, so stellt er aber lediglich die Weichen für eine obere Trendwende. Das Verkaufsignal entsteht erst, wenn die Notierung den tiefsten Punkt der Zwischenkorrektur unterschreitet und damit die Formation vollendet. Zur Ermittlung des Mindestkursziels misst man den prozentualen Abstand zwischen dem höchsten Top und dem Verbindungstief und trägt diese Differenz an der Ausbruchstelle an.

Double Top

 


Im Beispiel markierte die Notierung im Januar ein Hoch bei gut 27,50 Euro, dann mündete der Kursverlauf in eine Konsolidierung. Bei dem Anstieg bis in den Mai scheiterte die Aktie schon bei 27 Euro und damit etwas unterhalb des vorherigen Hochs. Zudem war der Umsatz in dieser Zeit recht gering. Rasch fielen die Kurse bis auf Höhe des Verbindungstiefs bei 22,30 Euro. Im Juli folgte dann der Durchbruch der Unterstützungslinie nach unten, es setzten dynamische Kursrückgänge ein.

Sinngemäß umgekehrt verhält es sich beim Double Bottom, das anschaulich auch als W-Formation bezeichnet wird. Voraussetzung ist eine vorangegangene Abwärtsbewegung, der zweite Tiefpunkt sollte das erste Tief nicht unterschreiten. Vollendet ist das Double Bottom erst nach Überschreiten des Verbindungshochs.
Als Beispiel ein Chart der MAN Stammaktie. Nach der Abwärtsbewegung bis August und einer Erholung kam es im November / Dezember nicht zu neuen Tiefständen, die Notierung drehte vorher nach oben. Sehr zügig dann der Vorstoß über die Verbindungslinie Anfang Januar, hierbei zogen die Umsätze an (der Abschluss eines Double Bottom sollte immer von höheren Umsätzen begleitet sein). Nach kurzer Konsolidierung und einer Bestätigung der Linie bei 20,60 Euro als Unterstützung (sog. "Pull-Back") war das rechnerische Mindestkursziel schnell übertroffen.

Double Bottom