26.10.09: Weiter in Richtung 90 Dollar
(Das
Brent Öl wird immer Dienstag Morgen aktualisiert)
Der
Ölpreis schnellte im Betrachtungszeitraum ohne Rücksetzer
weiter aufwärts. Damit bewahrheitete sich unsere an dieser
Stelle vor einer Woche gegebene bullishe Einschätzung. Der
Wochenvergleich zeigt ein Kursplus von rund 4,80 Dollar pro Barrel
- das entspricht 6,4 Prozent.
An
dem Urteil, dass es sich bei dem schnellen Anstieg seit Ende September
um eine spekulativ entfachte Zwischenrally handelt, halten wir
fest. Die erratische Bewegung wird durch die Stagnation am Aktienmarkt
begünstigt. Überspitzt kann man es so ausdrücken,
dass flüssige Mittel der (beim Öl wohl vorwiegend institutionellen)
Investoren mangels Alternativen durch die verschiedenen Anlageklassen
vagabundieren. Letztlich ist es insbesondere aus technischer Sicht
aber unerheblich, warum die Kurse steigen. Wichtiger sind die
dabei etablierten Trends und das Ausdeuten von Kurszielen, wie
sie sich beispielsweise aus Widerständen ergeben. Diese helfen
dem Anleger sehr einfach und anschaulich, als "make it or
break it"-Marken persönliche Anlageentscheidungen abzuleiten.
Erst in zweiter Linie lohnt die Frage nach dem "Warum":
bei spekulativen Anstiegen treiben in diesem Fall kurzfristig
operierende Profis die Kurse, was meist zu sehr schnellen Abwärtstreaktionen
führt, sobald der Trend kippt.
Derzeit
ist der Aufwärtstrend intakt, einziges Haar in der Suppe
ist die Tatsache, dass sich der Kurs schon sichtbar von der neuen
aufwärts gerichteten Trendgeraden seit Ende September entfernt
hat. Für diejenigen, die unserer vorsichtigen Einstiegsempfehlung
in der vergangenen Woche gefolgt waren, bleiben die Calls haltenswert.
Für alle anderen erscheint derzeit aber das Chance-Risiko-Verhältnis
für einen Neueinstieg nicht mehr so günstig. Der nächst
höhere Widerstand beginnt bei 87 Dollar. Das sind knapp 10
Prozent Aufwärtspotenzial, die einem etwas geringeren Abwärtspotenzial
gegenüberstehen (gemessen bis zur Trendlinie bei aktuell
73 Dollar pro Barrel). Auf der Höhe dieser grünen Linie
empfehlen wir den Call-Besitzern, ihre Gewinne per Stopp-Loss-Limit
einzuloggen.