19.10.09: Ölpreis schnellt auf neues Jahreshoch
(Das
Brent Öl wird immer Dienstag Morgen aktualisiert)

Eine
unerwartete Wende nahm der Ölpreis in der vergangenen Woche:
Nachdem er am letzten Montag bereits seinen kurzfristigen Abwärtstrend
erreicht (und ganz leicht nach oben angekitzelt) hatte, schoss
die Notierung im weiteren Verlauf über die Widerstandszone
um 70 Dollar und per Fixing heute auch über die bisherige
Jahreshöchstmarke von 75 Dollar pro Barrel hinaus. Der Wochenvergleich
zeigt für den Betrachtungszeitraum ein Plus von 6,34 Dollar
oder 9,1 Prozent.
Damit
wurde die an dieser Stelle empfohlene Stopp-Loss-Marke für
unsere Puts gerissen, die Spekulation hinterließ insgesamt
eine unschöne Furche im Depot. Marktbeobachter gehen davon
aus, dass die jüngste Aufwärtsbewegung allein spekulative
Ursachen habe. Herstellerseitig liegen trotz der stark gesunkenen
Temperaturen und der damit in unseren Breiten schlagartig angebrochenen
Heizsaison Ölförderkapazitäten brach und die europäischen
Benzinraffinerien drosseln teilweise die Produktion.
Doch
der Blick auf den Chart spricht eine klare Sprache: Zumindest
auf Dollar-Basis hat nun auch das Nordseeöl ein neues Jahreshoch
markiert und sich damit die Tür zu weiteren Kursgewinnen
aufgestoßen. Der MACD folgt und hat schon anschaulich Dynamik
aufgebaut. Die Frage ist nur, ob nach dem Kurssprung von über
16 Prozent in zweieinhalb Wochen zunächst eine -überfällige-
Konsolidierung einsetzt, oder ob die Anleger gleich weiter zocken.
Im Moment sieht die Lage sehr bullish aus. Das spräche dafür,
dass der Anstieg noch etwas weiter geht, bevor die ersten Spekulanten
Kasse machen. Platz wäre mittelfristig nun wieder bis zur
nächsten Widerstandsmarke zwischen 87 und 90 Dollar pro Barrel.
Wir rechnen aber damit, das dieses Kursziel nicht ohne Verschnaufpause
erreicht wird.
Ob es aktuell lohnt, in Calls zu tauschen, ist im Prinzip eine
Frage der persönlichen Risikobereitschaft. Aus technischer
Sicht wäre eine kleine vorsichtige Long-Position zu verantworten.