Der Dow kam
in der vergangenen Woche leicht zurück. Damit erwies sich
der aktuelle Aufwärtstrend als nicht tragfähig genug,
um den Dow über 10.000 Punkte zu treiben. Der Wochenvergleich
zeigt ein moderates Minus von 155 Punkten. Das entspricht knapp
1,6 Prozent, nachdem der Dow am Dienstag zunächst noch ein
neues Jahreshoch markiert hatte.
Diese Konstellation
kennen wir allerdings auch schon von August und Anfang September:
bei jedem der voran gegangenen Rücksetzer hatten die US-Blue-Chips
jeweils den zuvor etablierten kurzfristigen Aufwärtstrend
nach unten gebrochen, nur um kurz darauf dann erneut wieder an
Höhe gewinnen zu können. Grund dafür war der Anlagenotstand
bei den Anlegern, die für Anleihen und Tagesgeld fast keine
Zinsen mehr bekommen. Dieser Anlagenotstand hält weiter an,
eine Erhöhung der Zinsen ist notenbankseitig so bald nicht
absehbar. Und die Investitionen auf Unternehmensseite dürften
sich auch in engen Grenzen halten, so dass auch bei den Unternehmensanleihen
nicht von einer signifikanten Erhöhung des Anleiheangebotes
gerechnet werden kann.
Festzuhalten
bleibt aber, dass wir beim Dow einen Abwärtsfächer aus
sich abflachenden Trendlinien sehen, auch wenn in der jüngeren
Vergangenheit die Rücksetzer immer wieder gekauft wurden
("buy on Dips"). Heraus kommt seit Juli ein Kursmuster,
das für jeden Schritt zurück zwei Schritte nach oben
erkennen lässt. Doch die Schritte nach oben wurden zuletzt
kleiner und vorsichtiger.
Denkbar ist am Ende eines Fächers entweder eine ausgeprägte
Seitwärtsbewegung (wie im Mai) oder eine Konsolidierung mit
nachhaltig sinkenden Kursen (wie im Juni / Juli). Noch lässt
sich aber nicht klar sagen, ob die liquiditätsgetriebene
Kauflaune überhaupt schon beendet ist. Denkbar wäre
auch die Fortsetzung der Aufwärtsbewegung mit erneut herabgesetzter
Schlagzahl.
Aus
technischer Sicht ist die Interpretation der Lage derzeit einfach:
Sollten die Kurse oberhalb der Unterstützungszone bei rund
9500 Zählern erneut nach oben drehen, wäre die Lage
noch positiv zu sehen. Erst bei Kursen unter 9460 Zählern
trübt sich das Bild ein (spekulatives Einstiegssignal für
Puts). Nach oben frei wäre der Weg bei Kursen über 10.000
Punkten. Gegenwärtig legt die klassische technische Analyse
für Anleger die Seitenlinie nahe.
