Nasdaq Composite-Analyse vom 15.02.2003
sowie im Anschluß
Update vom 19.02.
Nahezu die gesamte Woche kämpfte der compx um die Marke von 1285
Punkten, ohne eine klare Richtung einzuschlagen. Am Freitag setzten
die Bullen dann zu einem Befreiungsschlag an und verhalfen dem Index
zu einem Wochengewinn von 28 Punkten bzw. 2,2 Prozent.
An der längerfristig betrachtet angespannten Lage hat sich damit
nichts geändert, die Notierung verweilt weiter inmitten des seit
Juli letzten Jahres aktuellen Bereichs. Auch in mittelfristiger Hinsicht
haben sich keine Änderungen ergeben, der compx notiert noch immer
unterhalb des gleitenden Durchschnitts der letzten 20 Börsenwochen,
der aktuell bei 1359 Punkten verläuft. Erfreulicher Lichtblick
ist hier einzig die positive Wochenbilanz, nach zuvor vier verlustreichen
Wochen in Folge.
Auch im unteren, kurzfristigen Schaubild notiert der Index noch unter
dem mittleren Bollinger Band, dem eGD20, welcher derzeit bei 1323 Punkten
verläuft. Der starke Anstieg vom Freitag ist charakteristisch auch
eher in die Sparte der Bearmarketrallies einzuordnen. Positiv fällt
jedoch der Hammer vom Donnerstag ins Auge, der mit dem Anstieg vom Freitag
bestätigt wurde - fraglich bleibt allerdings, wie lange dieser noch
sehr junge Trend anhält.
Dem MACD blieb ein Kaufsignal bisher knapp verwehrt, der Stochastik ist
im neutralen Bereich steigend. Insofern ist die Indikatorenlage nicht
beunruhigend, die sich schon wieder deutlich verengenden Bollinger Bänder
scheinen aber eine kräftige Bewegung bereits im Keim ersticken zu
wollen. Daher sollte zunächst nur mit einer Erholung nach den doch
deutlichen Kursverlusten seit Mitte Januar gerechnet werden.
Erstes Kursziel ist dabei der Widerstand bei 1320/23, darüber käme
die Marke von 1355 Punkten ins Visier. Dies würde zugleich annähernd
eine 50%-Korrektur der seit Januar erlittenen Verluste bedeuten. Insgesamt
ist mit dem Kurssprung vom Freitag die Gefahr eines Absackens bis auf
1200 Punkte vorerst gebannt und moderate Kursgewinne auch für die
kommende Woche realistisch, mittelfristig bleibt die Situation aber trüb
und eine Trendwende lässt weiter auf sich warten.
Nach dem Feiertag am Montag wurde das erste Kursziel bei 1320 Punkten schnell übertroffen, der compx marschierte Richtung der Marke von 1355 Punkten, musste sich allerdings schon bei 1347 geschlagen geben.
Der MACD generierte zu Wochenbeginn ein Kaufsignal, der eGD20 konnte den Kursverfall am Mittwoch aufhalten. Dies ist positiv zu vermerken, weniger erfreulich ist dagegen das Verfehlen der 1355 sowie der gerade in den überkauften Bereich eingetauchte Stochastik. Damit könnte die Erholung schon wieder beendet sein, die, wie bereits oben erwähnt, auch mehr den Anschein einer Bearmarketerallye besass.
Sehr kurzfristig sollte nun ein Beobachten der Marken von 1326 (eGD20) sowie dem Widerstand bei 1355 Punkten lohnen. Schafft der compx doch noch den Sprung nach oben, bietet sich noch geringfügiges Erholungspotenzial, mit einem Absacken unter den Unterstützungsbereich bei 1320/26 Punkten sollte die Aufwärtsreaktion aber als beendet angesehen werden und fallende Notierungen in Betracht gezogen werden.
Strategie: Für Schnellentschlossene dürfte sich die Spekulation mit Calls gelohnt haben,Gewinnmitnahmen spätestens jetzt erscheinen ratsam. Ansonsten derzeit wenig Handlungsbedarf, Kurzfristtrader achten auf die obigen Marken und halten bevorzugt nach Puts Ausschau.
Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz