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Vorerst ausgereizt
Dow Jones-Analyse vom 03.05.2015

In Anbetracht der zuvor bereits angeschlagenen Lage hielten die Bullen an der US-Börse ausgesprochen tapfer stand. Die im Dow Jones Average gelisteten Blue-Chips kamen nur leicht unter Abgabedruck - obgleich der festgefahrene Chart und das saisonale Muster nun eindeutig nahe legen, Kasse zu machen. Der Dow hielt sich in der Betrachtungswoche mit einem leichten Minus von 56,1 Punkten (-0,3 Prozent) knapp behauptet über 18.000 Punkten. Allerdings hatte er im Wochenverlauf auch schon tiefere Kursregionen ausgelotet.

Im unteren Chart ist erkennbar, dass sich die Notierung tapfer an der oberen Begrenzung der Seitwärtszone um 18.000 Punkte festkrallt. Damit bleiben neue Hochs jederzeit in Reichweite, mithin die Möglichkeit für einen bullishen Überraschungscoup, der gegenwärtig von kaum einem Marktteilnehmer erwartet würde. Ein Tag mit einem einigermaßen dynamischen Ausbruch nach oben würde ausreichen, um viele Investoten auf dem falschen Fuß zu erwischen und so weitere Käufer in den Markt zu zwingen.




Das Problem ist nur: außer der noch nicht nach unten gebrochenen 200-Tage-Linie sprechen alle hier betrachteten technischen Merkmale für drohendes Ungemach. Am eindrucksvollsten ist der Keil im Chart auf Wochenbasis. Ein solches spezielles Dreieck entsteht, wenn die dynamische Entwicklung bei den Kurstiefs oben bei den Hochs keine Entsprechung mehr findet. Anleger können sich die Formation so verdeutlihen, dass zwar unten an der Trendlinie noch gekauft wird, aber nach der folgenden Anstiegsphase wird immer nervöser und schneller Kasse gemacht. Die Basis für den Aufwärtstrend ist ausgehöhlt. Da dieser Prozess schon weit fortgeschritten ist, und der Dow die Hochs aus dem März nicht mehr erreichte, sind auch die von uns betrachteten Indikatoren im Minus.

Nun zieht sich auch noch das Bollinger-Band immer enger um die Kurse. Das bedeutet, der Druck im Kessel steigt. Die stabile Entwicklung im letzten Monat ist definitiv ein Achtungserfolg für die Bullen, doch nach der hier betrachteten klassischen Charttheorie sollten Anleger weiterhin einen spürbaren Rücksetzer einkalkulieren. Wer sich traut, setzt auf Puts mit Kursziel ~17.200 Punkte.

Autor: Lutz Mathes