Nasdaq Composite-Analyse vom 27.07.2002

sowie im Anschluß Update vom 31.07.

Chart seit 1995, Wochenchart seit 1999 und Chart seit September 2001


Schlußkurse seit 1995


Wie befürchtet kam der Technologiewerteindex in der Vorwoche kräftig unter Druck. Das Kursziel von 1200 Punkten wurde erreicht, bevor eine kräftige Gegenreaktion einsetzte. Deren Dynamik verpuffte nach der Wochenmitte aber auch schon wieder, im Wochenvergleich blieb ein Minus von 57 Punkten bzw. 4,3 Prozent.

Nach dem zuvor erfolgten Rutsch unter das Septembertief, das zugleich auf einer Höhe mit dem Tief vom Oktober 1998 liegt, sowie den jüngsten Kursverlusten haben sich die Perspektiven aus charttechnischer Sicht weiter eingetrübt. Der Bereich um 1400 Punkte wirkt nun als Widerstand, mit einer Fortsetzung des Abwärtstrends muss gerechnet werden, solange sich noch keine unter Umkehr abzeichnet.

3-Jahres-WochenCandles


Der im mittelfristigen Wochenchart eingezeichnete, seit Mai gültige Abwärtstrend verläuft in der kommenden Woche bei rund 1350 Punkten. Dort dürfte eine Gegenreaktion, sofern sie überhaupt soweit führt, schnell ins Stocken geraten. Auf diesem Niveau befinden sich derzeit auch, wie der Tageschart zeigt, die untere Begrenzung des seit Jahresbeginn bestehenden Abwärtstrendkanals sowie das mittlere Bollinger Band, der eGD20. An letztgenanntem ist der compx seit Mitte Mai mehrfach nach unten abgeprallt. Aber selbst mit einem Sprung über dieses Widerstandsbündel würde sich die Lage nicht entspannen. Erst wenn ein Anstieg über 1400 Punkte auf Schlußkursbasis gelingt, was ausserdem eine Rückkehr in den seit Anfang des Jahres bestehenden Abwärtstrendkanal bedeuten würde, könnte mit einer etwas ausgedehnteren Erholung gerechnet werden.

Sollte der compx dagegen überraschend schnell wieder den Weg gen Süden antreten, müsste mit Unterschreiten der 1200 Punkte die nächste Verkaufswelle befürchtet werden.

Für die kommende Woche darf jedoch zunächst eine seitwärts bis aufwärts gerichtete Bewegung erwartet werden.

Tageschart seit September 2001

 

Wie erwartet erholte sich der compx in der ersten Wochenhälfte, wobei ihm im Bereich um 1350 Punkte die Luft ausging. Dort liegt auch die untere Begrenzung des nach unten durchbrochenen Trendkanals, der ab Jahresbeginn Bestand hatte. Zugleich bedeutet dies erneut ein Scheitern am mittleren Bollinger Band, dem eGD20.

In Verbindung mit dem nun schon wieder im überkauften Bereich angelangten Stochastik liegt ein Ende der Erholung in der Luft. Nach dem einige Wochen zuvor generierten Verkaufsignal, mit Unterschreiten der 1400, ist dem compx nun offensichtlich nur eine kleine technische Gegenreaktion gelungen, die den bestehenden Abwärtstrend bestätigt.

Daher muss nun unmittelbar mit einer Wiederaufnahme der Abwärtsbewegung gerechnet werden - Entwarung kann erst gegeben werden, wenn eine klare Rettung über 1350 Punkte gelingt.

Strategie: Wer die kurzfristige Erholung getradet hat, sollte längst die Gewinne eingefahren haben. Ansonsten bieten sich nun eher wieder puts an, die knapp oberhalb von 1350 (compx) auf Schlußkursbasis abgesichert werden sollten, auch wenn sich ein Einstieg aktuell noch nicht aufdrängt.

 

Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz


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