Nasdaq Composite-Analyse vom 27.04.2002
sowie Update vom 02.05.
Chart seit 1995, Wochenchart seit 1999 und Chart seit August2001
Mit einem Wochenminus von 113 Punkten oder 6,3 Prozent erlebte der compx eine klar negative Woche. Die Süd-Richtung wurde gleich am Montag eingeschlagen, als die Unterstützung bei 1775 Punkten unterschritten wurde. Das Februartief bei 1697 Punkten konnte nur am Donnerstag eine minimale Erholung verschaffen, bevor der Index am Freitag weiter abtauchte.
Die wenig erfreuliche Lage hatte sich im mittelfristigen
Wochenchart bereits abgezeichnet, als der seit September bestehende Aufwärtstrend
nach unten verlassen wurde und der compx anschließend nicht über
einen charttechnisch müstergültigen Pullback hinauskam. Gerade
auch der Wochenchart verheisst wenig Gutes, da nach dem mittlerweile eindeutigen
Bruch des Aufwärtstrends allenfalls noch das Tief vom April letzten
Jahres bei 1620 Punkten eine unterstützende Wirkung haben könnte.
Darunter wäre dann der Weg bis zum Septembertief frei.
Im Tageschart ist aber noch eine Unterstützung bei 1640 Punkten vorhanden,
die sich aus dem Kursverlauf vom Oktober vergangenen Jahres ableiten lässt.
Hier könnte zumindest eine technische Gegenreaktion einsetzen. Ob
sich die Bären dann schon geschlagen geben und der compx eine nachhaltige
Aufwärtsbewegung beginnt, darf gerade mit Blick auf den mittelfristigen
Chart bezweifelt werden.
Nach dem kurzen Signalwechsel in der Vorwoche erzeugte der MACD nun wieder ein treffliches Verkaufsignal, womit die negative Einschätzung bestätigt wird. Der Stochastik ist nach den herben Kursverlusten zwar tief im überverkauften Bereich, ein Kaufsignal deutet sich jedoch noch nicht an.
Weiter nachgebende Notierungen scheinen wahrscheinlich, ein Rückgang bis auf zumindest 1640 muss ins Auge gefasst werden. Für eventuelle technische Erholungen liegen die Widerstände bei 1697 und 1728 Punkten.
Entsprechend der Erwartung setzte sich der Kursverfall beim compx bis zu der Unterstützung bei 1640 Punkten fort, bevor eine erste technische Gegenreaktion einsetzte. Diese endete am Dienstag punktgenau an dem Widerstand bei 1697 Punkten, am Mittwoch musste der Index dann erneute Rückgänge hinnehmen, konnte sich aber von seinen Verlusten im Tagesverlauf zumindest teilweise erholen.
Die Erholung könnte nun noch einige Tage andauern. Sollte dabei auch der Widerstand bei 1697 Punkten geknackt werden können, ist ein Anstieg bis zum nächsten Widerstand bei 1728 Punkten denkbar. Bei einem Rutsch unter die Unterstützung bei 1640 Punkten sind dagegen weitere erhebliche Kursverluste zu befürchten.
Strategie: Vorsichtshalber können nun, nach Erreichen des Kursziels 1640, Gewinne aus den long-puts mitgenommen werden. Eine Spekualtion auf einen Kursanstieg ist, wenn überhaupt, mehr für sehr kurzfristig orientierte Anleger geeignet, neue long-puts allerdings dann erst wieder mit Unterschreiten der 1640.
Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz
