Im Rahmen der Erwartungen bewegte sich der DAX in der zurückliegenden
Woche: Nach anfänglicher Seitwärtsbewegung ohne nennenswerte
Veränderung wurde am Donnerstag der Widerstand bei 3235 Punkten geknackt,
was dem Index zu einem deutlichen Schub verhalf. Zum Wochenausklang legten
die Standardwerte dann noch etwas zu, im Vergleich zur Vorwoche ein Plus
von 129 Punkten oder 4,0 Prozent.
Im langfristigen Schaubild ist dieser Anstieg kaum wahrnehmbar, aber schon
im mittelfristigen Chart hat sich die Situation weiter zum Positiven verändert.
Nachdem der DAX bereits in der Woche zuvor aus dem seit Mai gültigen
Abwärtstrend nach oben ausbrechen konnte, wurde dieses charttechnische
Signal nun bestätigt. Zugleich konnte der Widerstand bei 3235 Punkten
auch auf Wochenschlußkursbasis überwunden werden; zum ersten
Mal seit September diesen Jahres. Dies ist als sehr erfreulich zu werten,
die nächsten Hürden im Wochenchart liegen nun bei 3540, 3820
und 3930/50 Punkten.
Auf Tagesbasis ist der MACD Anfang der Woche wieder in ein Kaufsignal
geschwenkt. In der noch immer andauernden Seitwärtsbewegung, die
erst mit einem Ausbruch über das vorherige Hoch bei 3443 Punkten
beendet ist, kommt diesem Signal allerdings ähnlich wenig Bedeutung
zu wie dem zuvor generierten Verkaufsignal. Der Stochastik verharrt im
überkauften Bereich und mahnt damit zur Vorsicht, noch aber drehte
dieser Oszillator nicht nach unten und gibt daher keinen Anlass, unmittelbar
fallende Notierungen zu befürchten.
Charttechnisch betrachtet besteht zumindest noch Potenzial bis zu der
horizontalen Widerstandslinie bei 3443 Punkten, auch wenn das obere, jedoch
steigende, Bollinger Band derzeit bei 3372 Punkten verläuft.
Insgesamt hat sich mit den Kursgewinnen der Vorwoche die Lage weiter gebessert,
wenngleich noch keine Freudensprünge angesagt sind. 3443 oder sogar
3540 Punkte bleiben für die kommende Woche realistische Kursziele.
Die zuvor massive Widerstandsmarke bei 3235 Punkten sollte nun als solide
Unterstützung wirken und eventuelle Korrekturen aufhalten. Nur wenn
der DAX gleich in der ersten Wochenhälfte den Weg gen Süden
antritt und dabei unter 3235 zurückfällt, ist ein kritisches
Beäugen angebracht.
Dr. Schulz-Börsen-Wandkalender 2003
Bereits am Montag neigte der DAX zur Schwäche, am Dienstag fiel der Index dann sogar unter die Unterstützung bei 3235 Punkten. Am Mittwoch wurde dies aber mehr als wettgemacht, im Vergleich zum Vorwochenschluß kann der DAX sogar ein leichtes Plus verzeichnen.
Dieses Auf und Ab bestätigt den Seitwärtstrend und verdeutlicht, dass es weder den Bullen noch den Bären gelingt, Oberwasser zu gewinnen. Ein Test der 3443 bleibt weiter gut denkbar, sofern sich das kurzzeitige Abgleiten unter 3235 als einmaliger Ausrutscher herausstellt. Fällt der DAX im weiteren Wochenverlauf allerdings erneut unter 3235 Punkte, dürften weitere Kursverluste in Richtung 30xx folgen.
Strategie: Die Calls wurden mit dem Rutsch unter 3235 am Dienstag ärgerlicherweise ausgestoppt, neue Positionen drängen sich im derzeitigen Hin und Her auch nicht auf.
Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz