Im Sommer 2001 brach der Nikkei aus dem rund 10 Jahre währenden Abwärtstrendkanal nach unten aus. Dies war ein mittel- bis langfristiges Verkaufsignal. Die mögliche Doppelbodenformation im Herbst 2001 / Anfang 2002 führte nur zu einem Pullback an die untere Trendkanalbegrenzung, der Widerstand bei knapp 12000 Punkten wurde damit gefestigt. Von dort prallte die Notierung nach unten ab, in der Folge konnte der Kursverfall auch nicht von der vorherigen Unterstützung bei rund 9400 Punkten aufgehalten werden. Die Kurse fielen auf den tiefsten Stand seit 1983.
Wie das untere Schaubild zeigt, bildete sich seit Mai, als die Kurse bei 12000 Punkten scheiterten, ein mittelfristiger Abwärtstrendkanal. Im Oktober drohte auch dieser Trendkanal nach unten verlassen zu werden, der Nikkei erholte sich aber schnell und testete schon Anfang November erneut die obere Begrenzung des Abwärtstrendkanals. Die anschließenden Kursverluste stoppten bereits deutlich oberhalb der unteren Trendlinie, und auch das Oktober-Tief bei 8200 Punkten wurde nicht getestet. Dies ist ein positives Zeichen, wenngleich der Abwärtstrend noch immer intakt ist.
Im Zuge der jüngsten Kurserholung konnte sich der Nikkei wieder
fast bis an Abwärtstrendlinie bei derzeit rund 8800 Punkten vorarbeiten.
Gelingt der Ausbruch nach oben, ist dies ein positives Zeichen - vor allem,
wenn dann auch der Widerstand bei 9100 Punkten geknackt wird. Der schon
wieder überkaufte Stochastik deutet jedoch zunächst auf eine
Korrektur hin, um nochmals Luft zu holen. Solange dabei aber nicht die
Unterstützung bei 8200 Punkten unterschritten wird, besteht kein
Grund zur Sorge.
Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz