Dow Jones-Analyse vom 19.10.2001

sowie Update vom 24.10.

Chart seit 1995, 3-Jahres- und 6-Monats-Chart


Schlusskurse seit 1995

Im Endeffekt kam der DOW in der vergangenen Woche mit einer Wochenperformance von -146 Punkten oder - 1,5 Prozent kaum vom Fleck. Wie schon in der letzten Woche, erwies sich das Niveau der 07.98er Hochs auch diese Woche wieder als deutliche Widerstandsmarke. Ein Durchbruchsversuch am Mittwochmorgen scheiterte umgehend, die folgende Abwärtsbewegung stoppte dann allerdings ebenso am Freitag im Bereich der 9100-Zone und führte den Index zumindestens wieder auf den Wochenschlußkurs von 9204 zurück.

Nachdem nun dritten Scheitern am 07.98-Hoch bei 9417, wurde am Mittwoch der kurzfristige Aufwärtstrend +Td 09.01 verlassen; immerhin gelang es dem Index sich noch innerhalb des erst jüngst zurückeroberten Abwärtstrendkanals seit Januar 2000 zu halten.
Allgemein betrachtet, bewegte sich der Dow seit Anfang Oktober zunächst in einer 1. Konsolidierungzone zwischen 9000 und 9160 unmittelbar unterhalb des genannten mittelfristigen Abwärtstrendkanales, überwandt dessen untere Begrenzung dann aber mit einer kräftigen Bewegung am 10.10, um schließlich erneut 5 Tage zwischen 9450/9400 und 9200 zu konsolidieren. Insgesamt hat sich die Bewegungsdynamik dabei, wie gut am Rückgang der Volatilität zu sehen, deutlich abgebaut.
Der anschließende Fall durch 9.200 am Donnerstag erwies sich als Fehlsignal; bei 9080 drehte der Kurs wieder und führte den Dow sofort zurück über die 9.200-Linie.
Für den weiteren Verlauf ergeben sich damit nach oben die genannten 9.417 sowie ~9450, nach unten dann die 9200, an der auch die Mittellinie des Bollinger Bandes verläuft, sowie dann der Bereich 9053/9000, in dem das markante Tief vom 22.03.01 mit der unteren Begrenzung der trading range aus den ersten Oktoberwoche zusammenfällt.

3-Jahres-WochenCandles

Im positivsten Falle hält nun die 9200 und dem Dow gelingt es, in einem erneuten Anlauf die Zone 9417/9489 nachhaltig zu überwinden. Nur so ergäbe sich wieder wirkliches Aufwärtspotenzial: Das erste Ziel einer solchen Aufwärtsbewegung wäre dann 9.580, der Eröffnungskurs des ersten Handelstages nach der viertägigen Handelsaussetzung in Amerika. Bei weiter zunehmender Dynamik ergäbe sich als 2. Kursziel 9.721/9800, wo derzeit die obere Begrenzung des Bollinger Bandes und der eGD990 verlaufen.

Im Negativ-Szenario fällt der Dow zu Beginn der kommenden Woche unter 9.200. Zunächst dürfte dann das Freitagslow von 9.080 getestet werden, hält dieses nicht, ist mit einem erneuten Kampf um die auch psychologisch wichtige 9.000-Marke zu rechnen.
Käme es hier nicht schnell zu einer Gegenreaktion, wäre mit weiteren, möglicherweise kräftigen Kursabschlägen zu rechnen.
Als potenzielle Kursmarken nach unten ergäben sich dann 8.883 (Schlußkurs vom 17.09), 8.732 (50%-Retracement der Aufwärtsbewegung 21.9-10.10), ~8.500 (Untergrenze der ersten Konsolidierungszone), 8288 (untere Begrenzung des Bollinger Bandes) sowie 8.062, das bisherige Bewegungstief.

Die Lage der Indikatoren ist gemischt: Ein Großteil der überkauften Lage hat sich in den zwei Konsolidierungsphasen abgebaut. Die DSS könnte so bald wieder ein kurzfristiges Kaufsignal generieren.
Die hist. Volatilität hat sich deutlich abgebaut, das Tagesmomentum ist allerdings schon recht hoch gelaufen, während das Wochenmomentum sich nur mäßig von seinen Tiefständen erholen konnte.
Beim Tages-MACD ist noch das Kaufsignal vom 2.10 aktiv, die MACD-Linie stagniert nun aber schon und könnte sich bald wieder auf ihre Triggerlinie zubewegen.

6-Monats-Chart

 

Am Montag führte Anstieg von fast 200 Punkten den Dow wieder bis an das schon in der Vorwoche wirksame Widerstandsniveau der 07.98er Hochs.
Dienstag und Mittwoch brachten nur noch wenig Veränderung, schwankte der Index doch nur noch in einer engen Kursspanne knapp unterhalb des genannten Widerstandsbereichs.
Vorsichtige Investoren könnten nun den stopp noch bestehender long-Positionen bis knapp unter die untere Begrenzung des -Tk 01.00 bei 9160 nachziehen, ansonsten gilt weiter das in der Wochenendanalyse Geschriebene.

 

Autor: Dr. Frank Brose / Büro Dr. Schulz



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