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        verbuchte der DAX ein Plus von 166 Punkten oder 6,1 Prozent. Bereits am 
        Dienstag knackte der Index den Widerstand bei 2825 Punkten, bis zum Ende 
        der verkürzten Handelswoche weiteten sich die Gewinne dann noch aus.
        
        Der Abstand zum gleitenden Durchschnitt der letzten 200 Börsentage 
        hat sich deutlich verringert. Aktuell verläuft diese Linie bei 3102 
        Punkten, der prozentuale Abstand zum DAX beträgt nur noch 6,5 Prozent. 
        Dies verdeutlicht, dass der Standardwerteindex einen großen Teil 
        seines überverkauften Potenzials abgebaut hat. Auch konnte die Notierung 
        zum ersten Mal seit rund einem Jahr per Schlußkurs über den 
        eGD20 auf Wochenbasis klettern. Ob dies allerdings die Initialzündung 
        für einen weiteren Anstieg bis zum fallenden oberen Bollinger Band 
        bei derzeit 3257 Punkten darstellt, ist noch fraglich.
        
        
      
 
 
      
        Das untere Schaubild auf Tagesbasis zeigt den seit fast zwei Wochen sinkenden 
        Aufwärtsdrang. Seit dem 07. April legte der Index per Saldo nur weniger 
        als 100 Punkte zu. Zuletzt hangelte sich die Notierung am steigenden oberen 
        Bollinger Band empor, ohne einen Ausbruchversuch zu unternehmen. Die an 
        den Kursverlauf seit dem Tief Mitte März anlegbaren Aufwärtstrendlinien 
        sind zunehmend flacher, woraus sich ein Fächer bilden könnte. 
        Positiv sind freilich der noch immer auf Kaufen stehende MACD sowie der, 
        trotz der jüngsten Kursgewinne, noch nicht wieder in den überkauften 
        Bereich eingetauchte Stochastik Oszillator. Erfreulich ist ferner, das 
        auf die zwischenzeitlichen Rallies regelmäßig nur verhaltene 
        Korrekturen folgten, die Kursgewinne sich letztlich fortsetzten. Damit 
        scheint der seit gut einem Monat andauernde Aufwärtstrend auf etwas 
        festeren Füßen zu stehen, wenngleich nach wie vor keine untere 
        Umkehrformation zu erkennen ist.
        
        Eine Fortsetzung des Anstiegs bis in den Bereich um 3000 Punkte und leicht 
        darüber ist gut vorstellbar. Dann jedoch sollte mit einer Korrektur 
        gerechnet werden, Kursziele wären die Unterstützungen bei 2825 
        und rund 2700 Punkten. Allzu große Kursgewinne sind für die 
        kommenden Wochen nicht zu erwarten, eher könnte der DAX in eine, 
        durchaus volatile, Seitwärtsbewegung mit leicht aufwärtsgerichteter 
        Tendenz schwenken.
      
      

Update vom 23.04. (Kurzfristchart aktualisiert):
Entsprechend der hier geäußerten Erwartung schraubte sich der DAX im bisherigen Wochenverlauf nahezu punktgenau bis auf 3000. Am Mittwoch entfernte sich die Notierung dann wieder fast ein Prozent vom bisherigen Wochenhöchstkurs.
Jetzt wird die Luft auch langsam dünn, eine Konsolidierung wäre zudem gesund. Der DAX läuft dem oberen Bollinger Band hinterher ohne dieses berühren zu können, der Stochastik ist im überkauften Bereich, was in den letzten Fällen jeweils zu Korrekturen führte. Der MACD befindet sich auf dem höchsten Stand seit über einem Jahr, das Histogramm mag dieser Entwicklung aber nicht so recht folgen.
Auch wenn der kurzfristige Aufwärtstrend weiterhin intakt ist, sollten für die zweite Wochenhälfte keine deutlichen Kursgewinne erwartet werden. Das Erreichen der, auch psychologisch wichtigen, 3000er-Marke legt eine Korrektur nahe. Kursziel einer Gegenbewegung ist zunächst die Unterstützung bei 2800/20 Punkten, ungebremst anziehende Kurse würden lediglich eine Überhitzungssituation heraufbeschwören.
Strategie: Den Stopp für Calls nun knapp oberhalb von 2900 ansiedeln und im Falle eines Anstiegs über 3000 Punkte ruhig an Gewinnmitnahmen denken, oder zumindest den Stopp sehr eng nachziehen.
Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz