DAX-Analyse vom 19.04.2003

sowie im Anschluß Update vom 23.04.

Chart seit 1977, Chart seit Januar 2000 und Chart ab August 2002


Langfristchart seit 1977

 

Die deutschen Blue Chips legten in der Vorwoche weiter zu, im Wochenvergleich verbuchte der DAX ein Plus von 166 Punkten oder 6,1 Prozent. Bereits am Dienstag knackte der Index den Widerstand bei 2825 Punkten, bis zum Ende der verkürzten Handelswoche weiteten sich die Gewinne dann noch aus.

Der Abstand zum gleitenden Durchschnitt der letzten 200 Börsentage hat sich deutlich verringert. Aktuell verläuft diese Linie bei 3102 Punkten, der prozentuale Abstand zum DAX beträgt nur noch 6,5 Prozent. Dies verdeutlicht, dass der Standardwerteindex einen großen Teil seines überverkauften Potenzials abgebaut hat. Auch konnte die Notierung zum ersten Mal seit rund einem Jahr per Schlußkurs über den eGD20 auf Wochenbasis klettern. Ob dies allerdings die Initialzündung für einen weiteren Anstieg bis zum fallenden oberen Bollinger Band bei derzeit 3257 Punkten darstellt, ist noch fraglich.


Wochencandles seit Januar 2000


Das untere Schaubild auf Tagesbasis zeigt den seit fast zwei Wochen sinkenden Aufwärtsdrang. Seit dem 07. April legte der Index per Saldo nur weniger als 100 Punkte zu. Zuletzt hangelte sich die Notierung am steigenden oberen Bollinger Band empor, ohne einen Ausbruchversuch zu unternehmen. Die an den Kursverlauf seit dem Tief Mitte März anlegbaren Aufwärtstrendlinien sind zunehmend flacher, woraus sich ein Fächer bilden könnte. Positiv sind freilich der noch immer auf Kaufen stehende MACD sowie der, trotz der jüngsten Kursgewinne, noch nicht wieder in den überkauften Bereich eingetauchte Stochastik Oszillator. Erfreulich ist ferner, das auf die zwischenzeitlichen Rallies regelmäßig nur verhaltene Korrekturen folgten, die Kursgewinne sich letztlich fortsetzten. Damit scheint der seit gut einem Monat andauernde Aufwärtstrend auf etwas festeren Füßen zu stehen, wenngleich nach wie vor keine untere Umkehrformation zu erkennen ist.

Eine Fortsetzung des Anstiegs bis in den Bereich um 3000 Punkte und leicht darüber ist gut vorstellbar. Dann jedoch sollte mit einer Korrektur gerechnet werden, Kursziele wären die Unterstützungen bei 2825 und rund 2700 Punkten. Allzu große Kursgewinne sind für die kommenden Wochen nicht zu erwarten, eher könnte der DAX in eine, durchaus volatile, Seitwärtsbewegung mit leicht aufwärtsgerichteter Tendenz schwenken.


kurzfristiger TagesChart

 

Update vom 23.04. (Kurzfristchart aktualisiert):

Entsprechend der hier geäußerten Erwartung schraubte sich der DAX im bisherigen Wochenverlauf nahezu punktgenau bis auf 3000. Am Mittwoch entfernte sich die Notierung dann wieder fast ein Prozent vom bisherigen Wochenhöchstkurs.

Jetzt wird die Luft auch langsam dünn, eine Konsolidierung wäre zudem gesund. Der DAX läuft dem oberen Bollinger Band hinterher ohne dieses berühren zu können, der Stochastik ist im überkauften Bereich, was in den letzten Fällen jeweils zu Korrekturen führte. Der MACD befindet sich auf dem höchsten Stand seit über einem Jahr, das Histogramm mag dieser Entwicklung aber nicht so recht folgen.

Auch wenn der kurzfristige Aufwärtstrend weiterhin intakt ist, sollten für die zweite Wochenhälfte keine deutlichen Kursgewinne erwartet werden. Das Erreichen der, auch psychologisch wichtigen, 3000er-Marke legt eine Korrektur nahe. Kursziel einer Gegenbewegung ist zunächst die Unterstützung bei 2800/20 Punkten, ungebremst anziehende Kurse würden lediglich eine Überhitzungssituation heraufbeschwören.

Strategie: Den Stopp für Calls nun knapp oberhalb von 2900 ansiedeln und im Falle eines Anstiegs über 3000 Punkte ruhig an Gewinnmitnahmen denken, oder zumindest den Stopp sehr eng nachziehen.

 

Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz


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