Wenig Überraschungen hielt der DAX in der Vorwoche parat: Zunächst
präsentierten sich die Standardwerte erwartungsgemäß angeschlagen
und fielen bis auf ein Wochentief bei 2988 Punkten. Damit konnte der Unterstützungsbereich,
dessen Untergrenze bei 2980 liegt, solide behauptet werden. Anschließend
stieg der Index nahezu bis zu dem bekannten Widerstand bei 3235 Punkten,
von wo aus er zunächst nach unten abprallte. Im Wochenvergleich ein
Plus von 113 Punkten oder 3,7 Prozent.
Während sich die Situation im Langfristchart unverändert als
wenig erfreulich darstellt, hat sich die Lage im mittelfristigen Wochenchart
doch sichtlich gebessert: Die seit Mai gültige Abwärtstrendlinie
konnte nach dem gescheiterten Versuch der Vorwoche nun erstmals auf Schlußkursbasis
geknackt werden. Charttechnisch stellt dies ein Kaufsignal dar, wenngleich
der DAX dieses Terrain noch behaupten muss und auch ein Sprung über
den doch massiven Widerstand bei 3235 Punkten auf Wochenschlußkursbasis
wünschenswert ist.
Im kurzfristigen Zeitfenster fällt die seit Mitte Oktober andauernde
Seitwärtsbewegung ins Auge. Die Unterstützung bei rund 2980
Punkten konnte seitdem zwar behauptet werden, mehr als 3443 Punkte erreichte
der DAX in den gut 4 Wochen allerdings nicht, per Saldo ist nur eine seitwärtsgerichtete
Bewegung zu konstatieren. Daher bleibt vorerst eine Handelsspanne zwischen
2980 und 3440 Punkten anzunehmen, erst mit einem Ausbruch aus dieser Trading-Range
ist wieder mit größeren Bewegungen, also einem mittelfristigen
Trend, zu rechnen. Positiv ist anzumerken, dass der DAX im Zuge der jüngsten
Korrektur nicht bis auf das untere Bollinger Band zurückfiel, sondern
schon deutlich vorher nach oben abdrehen konnte.
Der MACD ist praktisch neutral, der Stochastik erzeugte im Wochenverlauf
ein Kaufsignal und befindet sich noch im neutralen Bereich. Aus Sicht
der Indikatoren ergeben sich damit wenig klare Impulse, wenngleich der
in Seitwärtsbewegungen beachtenswerte Stochastik dem DAX noch weiteres
Aufwärtspotenzial zubilligt.
Insofern ist, wenn der Widerstand bei 3235 Punkten geknackt wird, ein
Anstieg bis zum Hochpunkt von Anfang November bei 3443 Punkten denkbar.
Wird auch diese Marke überwunden, befindet sich der nächste
Widerstand bei 3540 Punktem, dem Tief vom September letzten Jahres. Gut
möglich, dass diese Marken in der kommenden Woche einem Test unterzogen
werden. Die Gefahr größerer Kursverluste ergibt sich erst mit
einem Ausbruch nach unten aus der Handelsspanne, also einem Fall unter
2980 Punkten.
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Ein marginales Plus kann der DAX in der ersten Wochenhälfte verzeichnen, ansonsten scheint der Standardwerteindex zwischen dem eGD20 und dem Widerstand bei 3235 Punkten eingeklemmt. Beide Marken wurden im bisherigen Wochenverlauf getestet, letztlich verharrte der DAX aber innerhalb einer engen Spanne.
Während die unmittelbare Nähe zu den 3235 weiterhin eher einen Ausbruch nach oben nahelegt, so deutet der im überkauften Bereich nach unten gedrehte Stochastik zunächst auf Korrekturbedarf hin. Der MACD verflacht in der Seitwärtsbewegung weiter und ermöglicht keinerlei Aussage.
Derart unklare Signale sind geradezu typisch für Seitwärtsbewegungen. Folglich bleibt auch weiterhin nur ein Ausbruch aus der Tradingrange zwischen 2980 und 3440 Punkten abzuwarten, wobei erst ein Anstieg über den Widerstand bei 3235 Punkten auf Schlußkursbasis einen Test der oberen Begrenzung ermöglichen würde. Ein Ausbruch nach unten, also unter 2980 Punkte, erscheint für den Rest der Woche jedoch eher abwegig.
Strategie: Keine Änderung
Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz