Dow Jones-Analyse vom 10.08.2002

sowie im Anschluss Update vom 14.08.

Chart seit 1982, 3-Jahres- und 6-Monats-Chart

Schlußkurse seit 1982


Der Dow nutzte die vergangene Woche, um sich erneut in die Region vorzuarbeiten, in der er zuvor gescheitert war. Auf Basis der Wochenschlusskurse ergibt sich ein stattliches Plus von 702 Punkten oder 8,7 Prozent.

Damit hat sich die Technik für den weltweit wichtigsten Index klar gebessert. Der Chart auf Wochenbasis zeigt, dass die US-Blue-Chips wieder ihren breiten Abwärtstrendkanal zurückerobern konnten. Der Langfrist-MACD (ebenfalls auf Wochenbasis) im gleichen Bild deutet immer noch auf eine stark überverkaufte Situation, so dass sich mittelfristig weiteres Aufwärtspotenzial ableiten lässt.

Die kurzfristige Situation (unteres Schaubild) erfordert hingegen eine differenziertere Betrachtung. Positiv ist der erneute, inzwischen sehr deutliche Bruch des im Mai begonnenen Abwärtstrendkanals zu werten. Zeitgleich mit dem Überschreiten der oberen Kanalbegrenzung bei 8500 Punkten überwand der Index auch die Mittellinie der Bollinger Bänder. Zusammen mit dem weiterhin oberhalb seiner Signallinie verlaufenden MACD Indikator (auf Tagesbasis) spricht die Technik für weiter steigende Kurse.

3-Jahres-Wochencandles

Einen kurzfristigen Dämpfer erfuhr der Dow allerdings schon im Tagesverlauf des vergangenen Freitags durch die schmale Widerstandszone unterhalb von 8800 Punkten. Realistisch erscheint daher zunächst ein verhaltener Start in die kommende Börsenwoche, wobei ein Pull-Back auf die Abwärtstrendlinie bei aktuell ~8450 Punkten denkbar wäre, bevor ein erneuter Vorstoß auf die Widerstandszone erfolgt. Dafür spricht auch der Stochastik Oszillator, der im Begriff ist, in seinen überkauften Bereich einzudringen. Noch zeigt dieser Indikator aber keine obere Wende, und damit auch kein kurzfristiges Verkaufsignal. Die nächsten Widerstände finden sich bei bei 9000 und 9400 Punkten.

Ebenfalls denkbar - aber weniger wahrscheinlich - wäre eine schnelle Fortsetzung der Kursgewinne, so dass der Dow seinen Widerstandsbereich zwischen 8730 und 8800 Punkten hinter sich lassen würde. In diesem Fall wäre das Doppel-Bottom, das sich aus den Tiefpunkten bei 7700 und 8040 Punkten ergibt, als vollendet anzusehen. Das formale Kursziel eines Doppel-Bottoms leitet sich aus dem Abstand der Tiefpunkte bis zum Zwischenhoch des W-förmigen Kursverlaufs ab. Im aktuellen Fall ergäben sich hier etwa 900 Punkte, die vom derzeitigen Niveau aus nach oben abgetragen werden müssten. Gegen dieses bullishe Szenario spricht aber ganz klar die weiterhin angeschlagene Marktlage, die bei einem zu schnellen Kursanstieg unweigerlich Gewinnmitnahmen herausfordert.

6-Monats-Tagescandles


Technisch mustergültig fiel der Dow zunächst zurück und setzte kurzzeitig erneut auf der oberen Begrenzung des kurzfristigen Abwärtstrendkanals auf, wo sich zusammen mit dem seit Juli bestehenden Aufwärtstrend eine Kreuzunterstützung herausgebildet hatte.

Ein Intra-Day Kaursfeuerwerk brachte ihn zur Wochenmitte erneut an die genannte Widerstandszone zwischen 8750 und 8800 Punkten zurück. Nimmt der Index nun diese Marke, so liegt ein zumindest kurzfristiges Kaufsignal vor, das die 30 US-Blue Chips bis in die Region des oberen Bollinger-Bandes führen sollte. Die positive Einschätzung ändert sich erst, falls der Aufwärtstrend bei aktuell 8415 Punkten nach unten durchbrochen wird.

Strategie: Steigen die Kurse über 8800, können Anleger mit Long Calls auf eine Fortsetzung der Kurssteigerungen setzen.

 

Autor: Lutz Mathes / Büro Dr. Schulz



DAX-Analyse Nasdaq-Analyse EuroSTOXX50 Trading-Strategie

Zur Hauptseite