Nasdaq Composite-Analyse vom 10.08.2002

sowie im Anschluss Update vom 14.08.

Chart seit 1995, Wochenchart seit 1999 und Chart seit September 2001


Schlußkurse seit 1995


Nach Kursrückgängen zu Wochenbeginn, die bis fast zu der Unterstützung bei 1200 Punkten führten, konnte dieser Support den Index erneut auffangen und es setzte eine Gegenreaktion ein. Diese endete dann, wie schon mehrfach zuvor, im Bereich der seit Mai gültigen Abwärtstrendlinie sowie dem mittleren Bollinger Band auf Tagesbasis. Im Wochenvergleich immerhin ein Plus von 58 Punkten oder 4,6 Prozent.

Auch wenn im Wochenchart nun zum ersten Mal seit etlichen Wochen eine weiße Kerze zu sehen ist, bleibt die Situation unverändert angespannt. Nicht einmal die seit Mai bestehende abwärtsgerichtete Trendlinie konnte überwunden werden. Gelingt dies dem compx in Kürze, würde sich die Lage zunächst nur etwas aufhellen. Wichtiger wäre dann, auch das Zwischenhoch von Ende Juli bei 1354 Punkten zu knacken. Dann wären die beiden Tiefpunkte von Juli und August als Doppelbodenformation zu interpretieren, wodurch weiteres Erholungspotenzial bis auf gut 1500 Punkte freigesetzt werden würde. Bei rund 1550 Punkten verläuft derzeit auch der seit Jahresbeginn bestehende Abwärtstrend.


3-Jahres-WochenCandles


Der abermalige Rücksetzer unter die Mai-Abwärtstrendlinie am Freitag ist jedoch negativ zu werten. Dabei fiel der compx auch wieder unter das mittlere Bollinger Band, den eGD20, nachdem am Donnerstag noch der, wenn auch knappe, Sprung darüber gelang. Der Stochastik Oszillator nähert sich mit Riesenschritten dem überkauften Bereich, einzig das vorliegende Kaufsignal beim MACD vermag noch Hoffnung auf eine Fortdauer der Erholung geben.

Daher bleibt der Verlauf zu Wochenbeginn zu beobachten. Kann der seit Mai gültige Abwärtstrend geknackt werden, schrumpft die Bedrohung vorerst und mit einem Anstieg über 1354 Punkte eröffnet sich dann die Chance auf eine etwas ausgedehntere Erholung, die den compx in den kommenden Wochen dann durchaus auf über 1500 Punkte bringen sollte. Schwächeln die Technologiewerte jedoch gleich am Montag, ist ein weiterer Rücksetzer bis auf 1200 Punkte zu befürchten; mit unterschreiten dieser Marke entstünde gar ein neues Verkaufsignal.

Tageschart seit September 2001

 

Enthielt sich der compx am Montag mit einem nahezu unveränderten Schlusskurs noch einer Entscheidung, folgte am Dienstag dann ein klarer Rückzieher. Allerdings nur, um diese vermeintliche Entscheidung mit einem klaren Anstieg am Mittwoch wieder zu den Akten zu legen.

Charttechnisch bahnbrechendes wurde damit jedoch nicht vollzogen. Der Abwärtstrendkanal konnte noch nicht wirklich zurückerobert werden, und vor allem das Hoch von Ende Juli bei 1354 Punkten, wichtig für einen möglichen Doppelboden, ist noch nicht übersprungen.

Insofern bleibt zu beobachten, ob der Anstieg am Mittwoch wieder nur eine der klassischen Bearmarketrallies darstellte, oder ob der compx nun weiter Boden gutmachen kann und damit den Grundstein für eine stärkere Erholung legt.

Strategie: Bei einer Signalgültigkeit von einem Tag ein reiner Daytradermarkt. Zwar können Daytrader versuchen, die Tagesbewegungen mitzunehmen, Positionstrader warten aber besser auf einen Ausbruch aus der Range 1200/1354.

 

Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz


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