
Trotz negativer Vorgaben aus den USA schlossen die europäischen Standardwerte die vergangene Handelswoche im Plus ab. Der EuroStoxx 50 Kursindex legte 20,3 Punkte (0,7 Prozent) zu und hielt sich somit über der Widerstandszone bei 2800 Zählern, die er gleich am Montag geknackt hatte.
Mit diesem leichten Kursgewinn ergeben sich in allen drei Zeitebenen positive
Chartsignale. Die 200-Tage-Linie ist nach oben durchbrochen, der seit Februar
bestehende Abwärtstrend geknackt, und auch auf Tagesbasis konnte der Index
die massive Widerstandszone bei 2800 Punkten hinter sich lassen.

Leider kann dennoch nicht wirklich zum Einstieg geblasen werden: Zum einen deuten insbesondere die Indizes in den USA eher nach unten. Die Erfahrung zeigt, dass sich der EuroStoxx von dieser Entwicklung nicht abzukoppeln vermag (trotz der ein- oder anderen enthaltenen Ölaktie). Zum anderen nähert sich der Index der im mittleren Schaubild erkennbaren nächst höheren Widerstandszone. Hier scheiterte auch der letzte Kursanstieg im Juni dieses Jahres.
Die Indikatoren liefern ebenfalls kein homogenes Bild: Dem nahezu ungetrübten
Kaufsignal im MACD steht ein frisches Verkaufsignal des Stochastiks gegenüber.
Bestehende Long-Positionen bleiben noch haltenswert, sollten aber bei einem
Fall unter 2790 Punkte veräußert oder in Puts getauscht werden.

Update vom 13.10. (Kurzfristchart aktualisiert):
Bis zur Wochenmitte bröckelte der Index bis auf den unteren
Rand der aktuellen Unterstützung bei 2790 Punkte ab (im Tagesverlauf
des Dienstags hatte der EuroStoxx diese Marke auch bereits von unten betrachtet).
Damit steht der MACD nun auch vor einem Verkaufsignal.
Sollten noch Calls offen sein, diese nun streng bei
2790 ausstoppen. Bei einem klaren Fall unter das mittlere Bollinger-Band bei
aktuell 2780 Punkten (Schlusskursbasis) können spekulativ eingestellte
Anleger auch den Kauf von Puts erwägen.
Autor: Lutz Mathes / Büro Dr. Schulz