In der Vorwoche musste der DAX mit einem Minus von 179 Punkten bzw. 6,5
Prozent deutlich Federn lassen. Die Unterstützung bei 2700 Punkten
wurde bereits am Dienstag klar unterschritten, abgesehen von der vergleichsweise
zaghaften Erholung am Mittwoch weiteten sich die Verluste im Wochenverlauf
dann aus.
Damit befindet sich der Index der 30 größten Standardwerte
nun wieder fast auf dem Niveau vom Oktober letzten Jahres sowie der Indexstände
von Mitte 1996. Da das Oktobertief bei 2519 Punkten bisher nicht unterschritten
wurde, bietet sich noch die Chance auf einen Doppelboden - hierzu darf
die Notierung aber nicht mehr nennenswert an Boden verlieren.
Im mittleren Schaubild ist zu erkennen, dass der DAX weiterhin unterhalb
des unteren Bollinger Bandes auf Wochenbasis verweilt. Dies ist jetzt
schon die dritte Woche in Folge außerhalb der Bänder, was kein
gutes Zeichen darstellt. Zudem steht der, allerdings sehr träge,
MACD auf Wochenbasis kurz vor einem Verkaufsignal.
Im unteren Tageschart befindet sich die Notierung gerade noch innerhalb
eines Abwärtstrendkanals, der seit über zwei Monaten Bestand
hat. Das Tief der Vorwoche wurde zudem minimal unterschritten. Beim MACD
besteht ein Verkaufsignal, der Stochastik ist im neutralen Bereich fallend.
Die untere Begrenzung des mittelfristigen Trendkanals bildet zusammen
mit dem Oktobertief derzeit eine Kreuzunterstützung, die zunächst
halten dürfte - andernfalls drohen deutliche Kursverluste. Das untere,
stark fallende Bollinger Band bei aktuell 2465 Punkten bietet hierfür
noch genügend Raum.
Insofern bewegt sich der DAX derzeit auf des Messers Schneide. Solange
sich der Index über 2519 Punkten behaupten kann, ist eine Aufwärtsreaktion
möglich und wahrscheinlich. Mit einem Unterschreiten dieser Unterstützung
würde allerdings auf praktisch sämtlichen Zeitebenen ein klares
Verkaufsignal generiert und ein Abtauchen bis unter 2300 Punkten, den
Hochs von Mitte der Neunziger, müsste ernsthaft in Betracht gezogen
werden.
Praktisch unverändert präsentiert sich der DAX im bisherigen Verlauf der Woche. Nachdem am Montag die untere Trendkanalbegrenzung und damit auch fast das Oktobertief getestet wurden, setzte eine schwache Aufwärtsreaktion ein, deren Kursgewinne allerdings schon am Mittwoch wieder aufgezehrt wurden.
Der MACD ist nun fast neutral, der Stochastik drehte kurz vor dem überkauften Bereich nach oben. Die Lage der Indikatoren hellt sich also auf, der Index aber bleibt angeschlagen nur knapp über seiner wichtigen Unterstützung.
Folglich können Anleger auch weiterhin nur den Atem anhalten, ob denn die Unterstützung bei 2519 Punkten behauptet werden kann.
Strategie: Unverändert.
Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz