Der Jahresauftakt bescherte den europäischen Standardwerten einen
kräftigen Aufwärtsschub. Der EuroStoxx 50 Kursindex gewann allein
am 02.01.03 fast 125 Punkte oder 5,2 Prozent. Die Notierung befindet sich
damit wieder an der schwachen Widerstandslinie, die sich aus den Hochpunkten
im Dezember bei ~2520 Punkten ableiten lässt.
Nach der klassischen Charttheorie ermöglicht dieser Anstieg weitere Kursgewinne, was auch durch den Bruch der Mittellinie der Bollinger-Bänder und den MACD-Indikator gestützt wird, der zuletzt seine Signallinie überwandt. Knackt der Stoxx die Marke von 2520 Punkten, wäre ein Anstieg bis zur nächsten Widerstandszone knapp oberhalb von 2700 Punkten drin. Das Rückschlagpotenzial beschränkt sich auf die Unterstützung um 2440 Punkte.
Der Stochastik-Oszillator hingegen zog durch den starken
Kursgewinn am Donnerstag stark an und nähert sich seinem überkauften
Bereich.
Bevor Anleger daher auf Basis des gegenwärtig erreichten Kursniveaus
spekulative Long-Positionen eingehen, empfiehlt es sich aus technischer
Sicht, einen Ausbruch über die Handelsspanne im Dezember bei 2520
Punkten abzuwarten.
Die Vorsichtige Einschätzung
der Marktlage erwies sich bis zur Wochenmitte als richtig. Zwischenzeitlich
sank der Index wieder bis auf den oberen Rand der Unterstützungszone
bei 2440 Punkten ab.
Den Ausbruch über die genannte Dezember-Handelsspanne blieb er schuldig.
Damit trübte sich das Bild wieder ein: Der MACD notiert nur noch knapp oberhalb seiner Signallinie, während der Stochastik bereits ein Verkaufssignal zeigt.
Strategie: Für Anleger bleiben die Unterstützungen um 2420 und 2400 Punkten entscheidend. Sollte die Stimmung nach oben drehen, kann eine Spekulation mit Calls erwogen werden. Problematisch bleibt dabei allerdings das Abwärtspotenzial der Leitindizes in den USA. Daher alle aufwärts gerichteten Positionen mit knappen Stoppkursen versehen.
Autor: Lutz Mathes / Büro Dr. Schulz