Nasdaq Composite-Analyse vom 04.01.2003
sowie im Anschluß Update vom 08.01.03
Tatsächlich geizte der compx am Ende des Vorjahres mit einem eindeutigen
Signal, der Rutsch unter 1355 Punkten führte nur zu moderaten Kursrückgängen,
die gleich zu Jahresbeginn mehr als wettgemacht werden konnten. Anschließend
blieb der Index am Widerstand bei knapp 1390 Punkten hängen. Per
Saldo brachte das vergangene Börsenjahr einen Verlust von 614 Punkten
bzw. 31,5 Prozent.
Das langfristige Schaubild zeigt, dass sich der compx aktuell fast genau
25 Prozent von seinem Tiefstand im Oktober erholt hat. Einen Grund zur
Entwarnung stellt dies jedoch nicht dar, die Notierung befindet sich
noch immer unterhalb des Widerstands bei 1420 Punkten, und auch der
gleitende Durchschnitt der letzten 200 Börsentage verläuft
mit aktuell 1465 Punkten über dem derzeitigen Schlußkurs.
Erst ein Knacken dieser Widerstände liesse einen positiven mittelfristigen
Ausblick zu. Im Wochenchart, dem mittleren Schaubild, oszilliert der
Index seit etlichen Wochen um das mittlere Bollinger Band, den eGD20
auf Wochenbasis, ohne eine klare Richtung einzuschlagen.
Die kurzfristige Lage zeigt sich entspannter. Der MACD steht kurz vor
einem Kaufsignal, nachdem sich das Histogramm zuletzt bereits kontinuierlich
in Richtung Nullinie vorarbeitete - trotz stetig fallender Tiefpunkte
beim compx. Der Stochastik Oszillator generierte um den Jahreswechsel
ein nahezu exakt getimtes Kaufsignal und befindet sich noch immer im neutralen
Bereich, ohne Anzeichen einer Überhitzung.
Demnach besteht noch Raum für weiter anziehende Notierungen, auch
der seit zwei Tagen oberhalb des mittleren Bollinger Bandes behauptete
Schlußkurs stimmt positiv. Nun muss aber zunächst der Widerstand
bei 1387 Punkten geknackt werden, damit sich Potenzial bis zu der Marke
von 1420 Punkten eröffnet. Ein nachhaltiger Sprung über diesen
Widerstand wäre zwar gerade auf mittelfristige Sicht erfreulich,
sollte aber nicht unmittelbar erwartet werden. Ein Scheitern an 1387 würde
die lange weiße Kerze zu Jahresbeginn dagegen als kurze Bearmarketeallye
abstempeln und eher wieder fallende Kurse erwarten lassen.
Zugleich scheiterte die Notierung damit am oberen Bollinger Band, der Stochastik drehte im überkauften Bereich nach unten. Dies deutet nun auf fallende Notierungen hin, dementsprechend dürfte ein Test der Unterstützungen bei 1387 oder sogar 1355 Punkten anstehen.
Strategie: Wer entsprechend der Empfehlung den Move bis 1420 mitgenommen hat, dürfte längst die Gewinne eingestrichen haben. Jetzt bietet sich eher die Spekulation auf fallende Kurse an, Puts sollten aber vorsichtshalber eng abgesichert werden.
Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz