Nasdaq Composite-Analyse vom 04.01.2003

sowie im Anschluß Update vom 08.01.03

Chart seit 1990, Wochenchart seit 1999 und Chart seit Juli 2002


Schlußkurse seit 1990


Tatsächlich geizte der compx am Ende des Vorjahres mit einem eindeutigen Signal, der Rutsch unter 1355 Punkten führte nur zu moderaten Kursrückgängen, die gleich zu Jahresbeginn mehr als wettgemacht werden konnten. Anschließend blieb der Index am Widerstand bei knapp 1390 Punkten hängen. Per Saldo brachte das vergangene Börsenjahr einen Verlust von 614 Punkten bzw. 31,5 Prozent.

Das langfristige Schaubild zeigt, dass sich der compx aktuell fast genau 25 Prozent von seinem Tiefstand im Oktober erholt hat. Einen Grund zur Entwarnung stellt dies jedoch nicht dar, die Notierung befindet sich noch immer unterhalb des Widerstands bei 1420 Punkten, und auch der gleitende Durchschnitt der letzten 200 Börsentage verläuft mit aktuell 1465 Punkten über dem derzeitigen Schlußkurs. Erst ein Knacken dieser Widerstände liesse einen positiven mittelfristigen Ausblick zu. Im Wochenchart, dem mittleren Schaubild, oszilliert der Index seit etlichen Wochen um das mittlere Bollinger Band, den eGD20 auf Wochenbasis, ohne eine klare Richtung einzuschlagen.

3-Jahres-WochenCandles


Die kurzfristige Lage zeigt sich entspannter. Der MACD steht kurz vor einem Kaufsignal, nachdem sich das Histogramm zuletzt bereits kontinuierlich in Richtung Nullinie vorarbeitete - trotz stetig fallender Tiefpunkte beim compx. Der Stochastik Oszillator generierte um den Jahreswechsel ein nahezu exakt getimtes Kaufsignal und befindet sich noch immer im neutralen Bereich, ohne Anzeichen einer Überhitzung.

Demnach besteht noch Raum für weiter anziehende Notierungen, auch der seit zwei Tagen oberhalb des mittleren Bollinger Bandes behauptete Schlußkurs stimmt positiv. Nun muss aber zunächst der Widerstand bei 1387 Punkten geknackt werden, damit sich Potenzial bis zu der Marke von 1420 Punkten eröffnet. Ein nachhaltiger Sprung über diesen Widerstand wäre zwar gerade auf mittelfristige Sicht erfreulich, sollte aber nicht unmittelbar erwartet werden. Ein Scheitern an 1387 würde die lange weiße Kerze zu Jahresbeginn dagegen als kurze Bearmarketeallye abstempeln und eher wieder fallende Kurse erwarten lassen.


Tages-Chart seit September 2001


Wenig Überraschungen lieferte der compx im bisherigen Wochenverlauf. Tatsächlich konnte die Notierung weiter zulegen, der Übermut der Bullen wurde aber spätestens am Mittwoch deutlich gedämpft - der Widerstand bei 1420 Punkten ist offensichtlich so schnell nicht nachhaltig zu knacken.

Zugleich scheiterte die Notierung damit am oberen Bollinger Band, der Stochastik drehte im überkauften Bereich nach unten. Dies deutet nun auf fallende Notierungen hin, dementsprechend dürfte ein Test der Unterstützungen bei 1387 oder sogar 1355 Punkten anstehen.

Strategie: Wer entsprechend der Empfehlung den Move bis 1420 mitgenommen hat, dürfte längst die Gewinne eingestrichen haben. Jetzt bietet sich eher die Spekulation auf fallende Kurse an, Puts sollten aber vorsichtshalber eng abgesichert werden.

 

Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz


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