Völlig unspektakulär verhielt sich der DAX in der vergangenen
Woche, die Handelsspanne behielt ihre Gültigkeit. Die obere Begrenzung
bei 3235 Punkten wurde gleich am Montag getestet, anschließend prallte
der Index nach unten ab und bewegte sich im weiteren Verlauf nur wenig.
Im Wochenvergleich ein Plus von 63 Punkten bzw. 2,0 Prozent.
Dementsprechend unverändert präsentiert sich die Lage im Langfristchart,
die Perspektiven bleiben nach dem klar nachhaltigen Bruch des seit 1982
bestandenen Aufwärtstrends trüb. Die Übertreibung nach
unten im Oktober, als der Abstand des DAX zum gleitenden Durchschnitt
der letzten 200 Börsentage mit minus 42 Prozent einen Extremwert
erreichte, ist nun schon zu einem spürbaren Teil korrigiert, der
Abstand lag zum Ende der Woche nur' noch bei minus 26 Prozent.
Im mittelfristigen Schaubild ist gut zu erkennen, dass die Standardwerte
nun die dritte Woche in Folge an dem Widerstand bei 32xx Punkten scheiterten,
der jüngst mit der seit Mai bestehenden Abwärtstrendlinie einen
Kreuzwiderstand bildete. Sollte hier nicht in Kürze ein erfolgreicher
Ausbruch nach oben gelingen, müsste dieser offensichtlich recht massive
Widerstand als zusätzlich gefestigt angesehen werden - ein erneutes
Abtauchen, um nochmals Anlauf zu nehmen, wäre dann zu erwarten.
Der MACD auf Tagesbasis konnte trotz der verhaltenen Aufwärtsbewegung
der Vorwoche sein Kaufsignal behaupten, der Stochstik notiert im neutralen
Bereich ohne klares Signal. Die ohnehin vorhandene Handelsspanne beim
DAX wird nun noch von einem geradezu idealtypischen Dreieck überlagert,
das in der Vorwoche klare Konturen gewonnen hat. Ein Ausbruch aus dieser
Konsolidierungsformation dürfte unmittelbar bevorstehen, womit dann
zugleich die Trading-Range verlassen wird.
Sollte der DAX nach unten aus dem Dreieck ausbrechen, ist ein Test der
Abwärtstrendlinie zu befürchten, die von Ende August bis Mitte
Oktober Bestand hatte. Zu Wochenbeginn verläuft diese Linie bei rund
2800 Punkten. Allerdings kann dann auch ein Test des unteren Bollinger
Bandes bei aktuell 2674 Punkten nicht ausgeschlossen werden.
Zunächst darf aber, auch in Anbetracht der eher erfreulichen Indikatorensituation,
auf eine Fortsetzung des kurzfristigen Trends und damit einen Ausbruch
nach oben gehofft werden. Gelingt dem DAX möglichst bald der Sprung
über den Widerstand bei 3235 Punkten, ist als nächstes Kursziel
der Widerstand bei 3540 Punkten anzuvisieren. Mittelfristig könnte
der DAX dann sogar bis auf 39xx Punkte steigen.
Der Dr. Schulz-Börsen-Wandkalender 2003 ist da!
Gleich am Montag brach der DAX dynamisch aus dem Konsolidierungsdreieck nach oben aus. Mit einem bisherigen Wochenhoch bei 3443 Punkten wurde das für diesen Fall anvisierte Kursziel bei etwa 3540 Punkten noch nicht erreicht.
Damit besteht noch immer Aufwärtspotenzial, auch die nachbörsliche Entwicklung der US-Börsen schürt noch keinerlei Angst. Ein Test der 3540 bleibt für den Rest der Woche realistisch, erst mit einem Abgleiten unter die nun als Unterstützung wirkende Marke bei 3235 Punkten würde ein Umdenken erforderlich.
Strategie: Mit dem Ausbruch am Montag aufgebaute long-calls sollten nun bei 3235 Punkten abgesichert werden.
Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz