Chartbüro Dr. H.-D. Schulz

Chartanalysen + Wirtschaftsgrafiken


Home -> Analysen -> Dax

Und schon ist der DAX nur noch vierstellig
DAX-Analyse vom 15.03.2020


langfristiger DAX Chart



Der Crash am Aktienmarkt setzte sich in der vergangenen Woche erwartungsgemäß fort, wobei sich die Dynamik der Abwärtsbewegung noch deutlich verstärkte. Im Vergleich der Freitagsschlusskurse verlor der DAX in der Vorwoche sage und schreibe 2310 Punkte, dies entspricht einem Rückgang um glatte 20 Prozent.

Im oberen Langfristchart ist gut zu erkennen, dass der Index praktisch senkrecht nach unten fiel. Damit steuert die Notierung jetzt auf den Aufwärtstrend zu, der sich ab 1982 bildete. Aktuell verläuft diese Trendlinie knapp unterhalb von 8700 Zählern. Im Chart auf Wochenbasis durchbrach der DAX sämtliche Unterstützungen, als seien diese überhaupt nicht vorhanden. Detaillierte Prognosen sind in solchen Panik-Phasen praktisch unmöglich. Der VDAX, ein Maß für die Volatilität, stieg am Freitag auf über 74 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit Oktober 2008. Die Vergangenheit lehrt, dass solche massiven Kursrückgänge recht zuverlässig zu einer kräftigen Gegenbewegung führen. Nur, wann die Zeit dafür auch tatsächlich reif ist, steht in den Sternen.


mittelfristiger DAX Chart

Im Chart auf Tagesbasis sind nun zwei ältere Unterstützungen aufgetaucht, die sich vom Kursverlauf der Jahre 2013 und 2014 herleiten lassen: Bei knapp 9000 und im Bereich um 8500. Ob diese, im Falle andauernder Panik, jedoch die Abwärtsbewegung aufhalten können, ist fraglich. Andererseits ist damit zu rechnen, dass der DAX, im Falle einer Erholung, rund die Hälfte des vorherigen Rückgangs wettmacht. Nach einem Kurssturz von über 33 Prozent in weniger als vier Wochen stellt dies ein erhebliches Aufwärtspotenzial dar.

Nach dem freien Fall am Aktienmarkt sind sowohl weitere Kursverluste als auch eine kräftige Erholung denkbar. Anleger sollten sich zudem im Klaren darüber sein, dass die Schwankungen vorerst hoch bleiben dürften. Und selbst wenn eine Erholung einsetzt, bedeutet dies noch kein langfristiges Kaufsignal. Wir sehen in dem jüngsten Kurssturz keine kurzfristige Korrektur, sondern vielmehr den Anfang einen längeren Bärenmarkts.

Hier geht es zu den Indikatoren-Charts: -1- -2- -3- -4-

kurzfristiger DAX Chart

Autor: Oliver Schultze