DAX-Analyse vom 18.10.2003

sowie im Anschluß Update vom 22.10.

Chart seit 1977, Chart seit Januar 2000 und Chart ab März 2003


Langfristchart seit 1977

In der Vorwoche knackte der DAX recht zügig die schwache Abwärtstrendlinie, die an den beiden Hochpunkten vom September anliegt. Ein Anstieg bis zu den bisherigen Jahreshochs blieb den deutschen Standardwerten dann aber verwehrt, merkliche Gewinnmitnahmen zum Wochenausklang liessen das Plus im Vergleich der Freitagsschlußkurse auf 45 Punkte oder 1,3 Prozent schrumpfen.

Im Chart auf Wochenbasis scheiterte die Notierung damit im Bereich der horizontalen Widerstandslinie bei 3539 Punkten. Der lange Docht der Wochenkerze, d.h. weitgehend wieder abgegebene Wochengewinne, verheissen aus Candlestick-Sicht wenig Gutes. Zudem besteht das Verkaufsignal des MACD weiterhin. Die sich deutlich zusammenziehenden Bollinger Bänder deuten auf eine baldige kräftige Bewegung hin.


Wochencandles seit Januar 2000

Auf Tagesbasis konnte der DAX den Ausbruch aus dem sehr kurzfristigen Abwärtstrend nicht in einen kräftigen Schub nach oben ummünzen. Die Notierung drehte nicht nur unterhalb des bisherigen Jahreshochs, sondern auch deutlich vor dem oberen Bollinger Band wieder nach unten ab. Die Talfahrt am Freitag endete nahezu exakt auf der Kreuzunterstützung, die der seit September bestandene Abwärtstrend und der kurzfristige Aufwärtstrendkanal bilden.

Der Stochastik generierte im Wochenverlauf ein Verkaufsignal und rutschte zuletzt auch aus dem überkauften Bereich nach unten ab. Sollte sich die fallende Tendenz beim DAX in der kommenden Woche fortsetzen, hätte der Index das zweite tiefere Hoch (von dreien) in Folge seit Anfang September markiert, was klar negativ zu werten wäre.

Gelingt nicht gleich zu Beginn der Handelswoche ein Befreiungsschlag in Nordrichtung, dürf
ten die kommenden Tage im Zeichen einer Korrektur stehen. Ein Durchbruch der Kreuzunterstützung, die in etwa auf Niveau des Freitagsschlusskurses angesiedelt ist, könnte dabei den Startschuss auslösen. Die nächsten Kursziele sind dann das mittlere Bollinger Band bei aktuell 3471 Punkten und die Unterstützung bei 3443 Zählern. Darunter würde sich die Lage weiter eintrüben, ein Test des Tiefs vom September bei rund 3200 Punkten käme dann in Reichweite.

Insgesamt macht der jüngste Verlauf des Kursbarometers nur wenig Hoffnung auf steigende Kurse. Solange das Jahreshoch bei 3677 Punkten nicht geknackt wird, bleibt der September seinem Ruf als oberer Trendwendemonat gerecht. Anleger sollten sich besser auf eine Korrektur einstellen und bestenfalls auf eine Seitwärtsbewegung hoffen.


kurzfristiger TagesChart

 

Update vom 22.10. (Kurzfristchart aktualisiert):

Entsprechend der Erwartung reichte es beim DAX nicht zu nennenswerten Kursgewinnen, die leichten Gewinne der ersten zwei Wochentage wurden am Mittwoch schon wieder komplett "aufgefressen", per Saldo resultierte sogar ein Minus von 26 Zählern zum Freitagsschluss.

Während zunächst die Rückkehr in den sehr kurzfristigen Aufwärtstrend misslang, setzte der Index am Mittwoch praktisch genau auf der abwärtsgerichteten Trendlinie und dem mittleren Bollinger Band auf. Eine bahnbrechende Entscheidung fiel damit noch nicht, aber die drei fallenden Hochpunkte seit September und der noch neutrale Stochastik wecken wenig Hoffnung auf einen bald durchstartenden DAX.

Es bleibt zu beobachten, ob der Index weiter auf relativ hohem Niveau konsolidieren kann - damit wächst die Chance, dass im Anschluß daran ein erneuter Angriff auf das bisherige Jahreshoch bei 3677 Punkten gestartet wird. Rutscht die Notierung aber unter die Unterstützung bei rund 3440 Punkten, ist eine Ausweitung der Korrektur wohl unumgänglich.

Strategie: Eventuell bereits im Depot befindliche Puts jetzt zum Kaufkurs absichern, für Neuinvestments bleibt der Fall unter 3440 abzuwarten. Calls weiter erst über 3677.

 

Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz


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