In der vergangenen Woche verloren die Blue Chips wieder an Terrain. Der Dow sank auf Basis der Freitagsschlusskurse um 104,5 Punkte oder 1 Prozent.
Damit steht eine mittelfristig angelegte Trendwende aus technischer Sicht vor
der Vollendung: Der Index ist im Begriff, seine 200-Tage-Linie zu schneiden,
und das Doppeltopp, das sich aus den Hochpunkten im Februar und April ableitet,
deutet auf fallende Kurse.
Auf Tagesbasis ist erkennbar, dass Bullen und Bären in der letzten Handelswoche vehement um die 10.000-Punkte-Markte rangen. Auf Schlusskursbasis hielt diese (psychologische) Unterstützung dem Verkaufsdruck auch stand, doch die teilweise langen Lunten der Kerzenkörper lassen darauf schließen, dass der Support "angeknackst" ist.
Kurzfristig ist ein Anstieg bis zum Widerstandsbereich um 10.100 Punkte nicht
vom Tisch (insbesondere der Stochastik deutet aufwärts). Wir gehen jedoch
im Verlauf der Woche eher von weiteren Kursverlusten aus. Puts bleiben daher
zunächst haltenswert.
Update vom 19.05. (Kurzfristchart aktualisiert):
Der Dow startete mit weiteren Verlusten in die neue Handelswoche, bevor Erholungstendenzen einsetzten. Bemerkenswert ist der Kursverlauf am Mittwoch, in dem ein spürbarer Erholungsversuch (der den Index fast punktgenau bis zum genannten Widerstand bei 10.100 Punkten führte) im späten Intra-Day Handelverlauf wieder verloren ging.
Damit erscheinen die Belastungsfaktoren für die Börse derzeit doch zu überwiegen. Während der MACD weiter abwärts deutet, bewegt sich der Stochastik im neutralen Bereich. Der Dow hat den Kampf um den 5-stelligen Kursbereich zunächst verloren. Nun muss sich zeigen, wo die US-Blue-Chips einen neuen Boden ausbilden. Starke Kursverluste erscheinen jedoch aufgrund der vorangegangenen spürbaren Abgaben zunächst unrealistisch.
Strategie: Stopp-Loss für bestehende Put-Positionen
in den Bereich von 10.000 Punkten nachziehen.
Autor: Lutz Mathes / Büro Dr. Schulz