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Ein Fehlsignal par excellence
DAX-Analyse vom 01.03.2020


langfristiger DAX Chart



Der im Februar erfolgte Ausbruch nach oben erwies sich als Fehlsignal par excellence. In der vergangenen Woche befand sich der DAX im freien Fall, zahlreiche Unterstützungen durchschnitt der Index wie ein Messer die weiche Butter. Der Freitagsvergleich weist ein sehr beachtliches Minus von 1689 Punkten bzw. 12,4 Prozent aus.

Die ungewöhnlich lange schwarze Wochenkerze im mittleren Chart sticht direkt ins Auge. Per Schlusskurs konnte die Notierung gerade noch die Unterstützungszone behaupten, die im Bereich von rund 11900 liegt. Dies könnte in der kommenden Woche zu einer Gegenreaktion, deren Kursziel im Bereich 12400/500 angesiedelt ist. Setzt sich der Crash-artige Rückgang jedoch fort, liegen die nächst tieferen Unterstützungen bei 11400 und 10800. Der heftige Rückgang in Folge des Fehlausbruchs war für den DAX auch in mittelfristiger Hinsicht ein klarer Dämpfer, ein neues Allzeithoch dürfte so schnell nicht mehr erreicht werden.


mittelfristiger DAX Chart

Im unteren Chart fiel die Notierung mit einem Wochentief bei 11724 fast punktgenau bis zu der Unterstützung bei 11727, die sich vom Tief im März 2018 herleitet. Immer wieder beeindruckend, welche Relevanz charttechnische Marken besitzen. Dieses leichte Abprallen im Verlauf des Freitags könnte bereits der Startschuss für eine Gegenreaktion gewesen sein. In diesem Schaubild liegen die nächsten Widerstände bei 12130 und knapp 12500. Anleger sollten bei anziehenden Notierungen aber vorsichtig sein, denn ein nochmaliger Abwärtsschub ist gut denkbar. Dieser könnte sogar in noch tiefere Regionen führen. Zudem ist bei einer Aufwärtsreaktion mit stark rückläufiger Volatilität zu rechnen, nachdem der VDAX in der Vorwoche von gut 17 auf 40 in die Höhe schnellte.

Der kleine Crash der Vorwoche kam an sich nicht überraschend, das Ausmaß hingegen übertraf wohl selbst so manch kühnen Bärentraum. Nach der monatelangen Lethargie ist nun richtig Schwung aufgekommen. Wir rechnen auch weiterhin mit einer überdurchschnittlichen Volatilität und noch tieferen Kursen, daran ändert auch eine mögliche kurzfristige Erholung nichts.

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kurzfristiger DAX Chart

Autor: Oliver Schultze