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Panik auf dem Höhepunkt?
Öl-Analyse vom 28.02.2011
Mit einem gewaltigen Satz sprang
das Rohöl in der vergangenen Woche (Montag bis Montag) von 102,6 auf
112,17 Dollar pro Barrel, und in der Spitze sogar auf 113,70 Dollar. Auch
nach dem leichten Rücksetzer am heutigen Montag bleiben stolze 9,60 Dollar
oder 9,4 Prozent Zugewinn.
Den Autofahrer lässt das erschauern, wer hingegen auf Long-Zertifikate
gesetzt hatte, kann mit den Gewinnen die ein oder andere teurere Tankfüllung
ausgleichen. Wir klassifizieren die aktuelle Entwicklung klar als Panikreaktion,
die nur dann gerechtfertigt wäre, wenn in Libyen tatsächlich einige
Ölquellen für längere Zeit außer Betrieb genommen werden
sollten. Danach sieht es nicht aus.
Technisch wäre der Weg zum alten Hoch im Bereich von 141,70 Dollar pro
Barrel nach dem Ausbruch über den Aufwärtstrendkanal zwar nun eigentlich
frei. Aber die Voraussetzungen sind aktuell ganz andere als dereinst beim
Peak im Sommer 2008. Daher raten wir angesichts der völlig überkauften
Situation nun bei den Calls zu Gewinnmitnahmen. Das ist aber eher eine Empfehlung
aus dem Gefühl heraus. Wenn die nackte Gier und Angst einen vergleichsweise
engen Markt vor sich her peitschen, gerät auch die Charttechnik an ihre
Grenzen. Daher können wir an dieser Stelle auch nicht dazu raten, spekulativ
auf Puts zu setzen, obwohl uns eine solche Empfehlung zugegebenermaßen
reizen würde.
Autor: Lutz Mathes