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Anleger bleiben vorsichtig
Dow Jones-Analyse vom 18.04.2010


langfristiger Dow Jones  Chart

Die US Blue Chips konnten in der vergangenen Woche zwar zulegen, doch am Freitag lösten Einlassungen der Börsenaufsicht ein kleines Beben an der Wallstreet aus. Goldman hatte bei einem Immobilenfonds wohl eine Konstellation zugelassen, die es einem Hedgefonds ermöglichst haben könnte, in einem GS-Immobilienfonds Investments zu tätigen, und parallel dazu short zu gehen. Die Börse urteilte, dass Goldman aus dieser Geschichte nicht unbeschädigt herauskommen würde und strafte gleich den gesamten Bankensektor ab. So büßte der Dow am Freitag fast alles wieder ein, was er sich zuvor mühsam erarbeitet hatte. Der Vergleich der Freitagsschlusskurse zeigt ein minimales Wochenplus von 21,3 Punkten.

Technisch ist das Geschehen als Fortsetzung der Seitwärtsbewegung seit Ende März einzustufen, immerhin dieses Mal oberhalb der 11.000-Punkte-Marke. Der Vorstoß über diese rot eingezeichnete Linie ist positiv zu werten. Dass dann allerdings erneut keine Kaufdynamik aufkam, sollte die Bullen zur Vorsicht ermahnen.


mittelfristiger Dow Jones Chart

Die Indikatoren geben derzeit noch keine klare Tendenz vor. Der Stochastik-Oszillator, der in Seitwärtsphasen gute Dienste leistet, drehte nach unten und gibt ein Verkaufsignal. Bei mittelfristiger Betrachtung konnte der MACD parallel dazu aber jetzt erst ein Kaufsignal geben.

In der Summe bleiben bestehende Long-Positionen mit Stopp-Loss knapp unterhalb von 11.000 Punkten haltenswert. Schließlich hat sich an den niedrigen Zinsen auf den Tagesgeldkonton nichts geändert, viele Investoren suchen nach Einstiegsmöglichkeiten im Aktienmarkt. Es besteht meiner persönlichen Meinung allerdings die Gefahr, dass der Dow nun schwach in die neue Woche startet, dabei also die 11.000er Marke reißt (Fehlsignal), um dann relativ schnell wieder anzusteigen. Dann wären die Calls ausgestoppt und später läuft der Investor dem Markt hinterher. Aber das ist reine Spekulation.
Nach den (möglichst) objektiven Kriterien der klassischen Charttheorie sollten Anleger Neuinvestments gegenwärtig noch zurückstellen, bis sich die US-Leitbörse für eine Richtung entschieden hat. Immerhin lässt sich aktuell auch keine obere Trendwende ausmachen, was den Dow auch von europäischen Indizes unterscheidet.


kurzfristiger Dow Jones Chart

 

Autor: Lutz Mathes



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