Beim DAX endete die Erholung in der Vorwoche bereits bei 5455 Punkten.
Der eGD20, die mittlere Linie der Bollinger Bänder, konnte nicht
überwunden werden. In der Folge drehte der Index nach unten und begab
sich nach Unterschreiten der Unterstützung bei 5350 in Richtung der
Jahrestiefstände. Am Ende der Woche verblieb ein Wochenminus von
knapp 200 Punkten oder 3,7 Prozent.
Erfreulich bleibt aus charttechnischer Sicht nun einzig die Tatsache, dass das bisherige Jahrestief bei 5125 Punkten von Mitte August nicht unterschritten wurde. Diese schwache Unterstützung verhinderte bisher ein Abgleiten des DAX bis auf 5000 Punkte und darunter. Es bleibt daher abzuwarten, ob der Index mit den leichten Kursgewinnen vom Freitag eine erneute Erholung einläutete oder ob sich schon in Kürze ein weiterer Fall anschließt.
Das Tageshoch vom Freitag bei 5228 Punkten ist nun als Widerstand anzusehen.
Kann dieses überwunden werden, ist bei 5350 der nächste, nicht
unerhebliche Widerstand anzutreffen. Diese Marke resultiert bereits aus
dem März-Tief und am letzten Mittwoch kam es nochmal zu einem kleinen
Pullback bis an diese Linie, bevor der DAX abtauchte. Auch der deutlich
fallende eGD20 nähert sich mit derzeit 5384 Punkten diesem Widerstand
an. Bei 5455 ist dann das Hoch der Vorwoche, in diesem Bereich verläuft
aktuell auch die untere Begrenzung des längerfristigen Abwärtstrendkanals.
Eine Vielzahl von Kreuzwiderständen also, die eine Aufwärtsbewegung
nicht gerade erleichtern.
Als Unterstützung findet sich im Nahbereich nur noch das bisherige
Tief bei 5125. Darunter muss mit weiteren Kursverlusten gerechnet werden,
mögliche Unterstützungen aus dem Jahr 1999 sind im Dreijahreschart
eingezeichnet.
Das Kaufsignal beim MACD währte nicht lange, zumindest steht der Indikator unmittelbar vor der Generierung eines Verkaufsignals. Dies dürfte, für den Fall eines Rutschens unter 5125, weitere Kursverluste produzieren. Der Stochastik, der in der Vorwoche ein treffliches Verkaufsignal erzeugte, befindet sich noch im neutralen Bereich und signalisiert damit keine unmittelbar bevorstehende Erholung oder Trendwende.
Technisch bleibt der Index stark angeschlagen, das Hauptaugenmerk sollte
nun auf die 5125 Punkte gerichtet werden. Kann diese Marke verteidigt
werden, ist ähnlich der Situation im März/April ein kleines
Doppeltief zu verzeichnen, welches in eine längere Erholung oder
Seitwärtsphase münden könnte. Mit Unterschreiten der 5125
wäre dagegen eine neuerliche Zunahme der Abwärtsdynamik zu erwarten,
das untere Bollinger Band bei derzeit 5039 dürfte dann ebenfalls
wieder fallen und damit keine unterstützende Wirkung haben.
Der DAX fiel im bisherigen Wochenverlauf weiter, ein Kurssturz unterhalb von 5125 Punkten blieb jedoch aus. Bisher konnte der Index von dem unteren Bollinger Band sowie der aus dem Jahr 1999 resultierenden Unterstützung knapp über 5000 Punkten aufgefangen werden. Die unmittelbare Gefahr eines heftigen Kursrutsches scheint damit zumindest kurzfristig gebannt und es könnte eine kleine Erholung einsetzen. Bei Unterschreiten der bisherigen Wochentiefs wäre allerdings wieder mit deutlichen Rückgängen zu rechnen.
Zusatz zur Trading-Strategie: Das Stopp-loss für long-puts sollte auf 5125 (Schlußkurs) nachgezogen werden.
Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz