Nasdaq Composite-Analyse vom 26.10.2001
sowie Update vom 31.10.
In der vergangenen Woche konnte der Compx 98 Punkte oder
5,9 Prozent zulegen. Dabei gelang dem Index gleich am Montag die Rückkehr
in den mittelfristigen Abwärtstrendkanal -Tk 05.01.
Auch das erste, im Mittwochs-update formulierte Kursziel 1.754, abgeleitet
aus dem Eröffungskurs vom Mittwoch der Vorwoche, wurde am Donnerstag
erreicht; der Wochenschlußkurs lag schließlich bei 1.769 nahe
dem Wochenhoch bei 1.793.
Ganz reibungslos verlief die Handelswoche dabei durchaus nicht, eröffnete
der Donnerstag doch mit einer kräftigen Kurslücke nach unten,
die allerdings im Zuge eines intraday-reversals nicht nur zügig geschlossen,
sondern deren Oberkante dann auch noch deutlich überschritten wurde.
Aus seiner Konsolidierungsformation in der ersten Oktoberwoche
zwischen 1549 und 1625 war der Index am 11.10 mit einer dynamischen Aufwärtsbewegung
nach oben ausgebrochen, um dann knapp unterhalb des mittelfristigen Abwärtstrendkanales
vom Mai 2001 erneut zu konsolidieren.
Ein erster Versuch in den Abwärtstrendkanal zurückzukehren und
sich dort zu halten, scheiterte in der Vorwoche noch. Die dann einsetzende
Gegenbewegung stoppte allerdings recht markant unmittelbar am immer noch
gültigen kurzfristigen Aufwärtstrend +Td 09.01, der damit nun
zum wiederholten Male bestätigt wurde.
Seit dem Freitag der Vorwoche sah der Index in der Folge nun 6 Tage mit
steigenden Kursen, die ihn inzwischen schon wieder bis in die Mitte des
genannten Abwärtstrendkanals gebracht haben. Nicht verschwiegen sei
allerdings, das die Dynamik der Aufwärtsbewegung am Freitag deutlich
nachgelassen hat; im Nasdaq100, der die 100 größten Werte umfaßt,
gaben die Kurse am Freitag sogar schon etwas ab.
Zuletzt wurde darauf hingewiesen, dass mit der Eröffnungskurslücke vom 11.10 die große Abwärtskurslücke vom 17.09., dem ersten Handeltag nach der 4-tägigen Handelspause, übersprungen wurde und damit der Zeitraum 17.09. bis 10.10. eine 'Insel' im Kursverlauf bildet; solche 'Inselböden'' können oft bedeutende Trendwechsel ankündigen, sofern die letzte Kurslücke der Formation nicht kurz nach ihrer Entstehung wieder geschlossen wird. Mit der heftigen Abwärtsbewegung am Mittwoch der Vorwoche und dem weiteren leichten Nachgeben der Kurse an den beiden Folgetagen, wurde diese Lücke zwar fast, aber nicht ganz geschlossen - ein einziger Punkt zwischen 1627 und 1628 blieb offen - per Definition ist die Lücke damit zwar noch nicht geschlossen, die weitreichende Bedeutung der Formation aber doch schon etwas in Frage gestellt. Immerhin waren die Marktkräfte, die den Lückenschluß verhindern wollten, bisher immer noch erfolgreich.
Im Negativ-Szenario gelingt es dem Compx nicht, die nun
nachlassende Dynamik der aktuellen Aufwärtsbewegung wieder zu steigern.
Schnell könnte die Bewegungsrichtung dann kippen, erstes markantes
Abwärtsziel wäre dann zunächst die starke Kreuzunterstützung
aus dem kurzfristen Aufwärtstrend +Td 09.01 mit der unteren Begrenzung
des mittelfristigen Abwärtstrendkanals -Tk 05.01 bei 1.677.
Sollte diese durchbrochen werden, ergibt sich weiteres erhebliches Abwärtspotenzial:
Fällt der Kurs dann noch durch die letzte offene Lücke des oben
beschriebenen Inselgaps bei 1628/1629, könnte sich ein schneller
Fall bis an das untere Bollinger Band bei 1.519 anschließen, darunter
verläuft als nächstes Kursziel bei 1.409 der längerfristige
Abwärtstrend -Td 07.00.
Das Bewegungstief der jüngsten Abwärtsbewegung befindet sich
nur wenig darunter bei 1.388. Zwischen 1.388 und 1.519 respektive 1.409
könnte sich in einem solchen Falle das von vielen diskutierte zweite,
höhere Tief oder "zweite Bein" einer potenziellen, weitertragenden
Trendwende ausbilden.
Im noch freundlich aussehenden Wochenchart würde der oben beschriebene
Test der oberen Begrenzung des -Tk 05.01 mit dem hier ableitbaren Kursziel
der Mittellinie des Wochen-Bollinger Bandes übereinstimmen.
Zur Lage der Indikatoren: Im großen Zeitfenster ist
immer noch die positive Divergenz zwischen Tages-MACD und Kursverlauf
ungebrochen. Auch das Tages- und Wochenmomentum steigen noch weiter. Der
Wochen-MACD generierte zuletzt ein Kaufsignal.
Kurzfristig betrachtet ist die Situation allerdings in einigen Oszillatoren,
wie dem DSS, schon wieder deutlich überkauft, zur Bestätigung
des Wochenkaufsignales könnte es sich daher als sinnvoll erweisen,
noch den Verlauf der kommenden Woche zu beobachten.
Auch beim Compx kam es Montag zu
deutlichen Kursverlusten: Stoppte der Kurs am Montagabend noch am kurzfristigen
Aufwärtstrend +Td 05.01, so eröffnete der Index am Dienstag
mit einer Kurslücke nach unten, durchbrach die Mittellinie seines,
sich kräftig verengenden, Bollinger Bandes und fand erst an der
unteren Begrenzung des mittelfristigen Abwärtstrendkanals - Tk
05.01 einen Halt.
Der Mittwoch brachte nun leichte Erholung, die Unsicherheit der Akteure
spiegelt sich aber recht deutlich darin wider, das der Compx an seinem
Eröffnungskurs auch wieder schloß.
Positiv ist zu vermerken, dass der genannte Abwärtstrendkanal nicht
verlassen wurde, Entwarnung gäbe aber erst die Rückkehr in
den kurzfristigen Aufwärtstrend.
Strategie: Die long-Positionen sollten mit Gewinn am Montagvormittag ausgestoppt worden sein, neue long calls sollten erst bei Rückkehr in den +Td 09.01 bei 1731 eingegangen werden. Bei Verlassen des -TK 05.01 könnten unter 1660 long puts interessant werden.