EuroSTOXX50-Analyse vom 23.02.2003

sowie im Anschluß Update vom 26.02.

Chart seit 1992, 1999 und 6-Monats-Chart

 

rückgerechnete Kurse seit 1992

 

Nach dem kleinen Spurt zu Wochenbeginn beendeten die 50 Euro-Blue-Chips die vergangene Woche eher müde. Dem EuroStoxx verblieb in den 5 Handelstagen ein mageres Plus von 8,28 Punkten, womit sich weder aus dem Lang- noch aus dem Mittelfristchart irgendwelche neuen Impulse ergeben.


3-Jahres-Wochenchart

 

Im unteren Schaubild zeigt sich, dass der Index bereits vor Erreichen der nächst höheren Widerstandszone (unterhalb von 2400 Punkten) nach unten drehte. Das ist nach der klassischen Charttheorie negativ zu werten. Die zur Wochenmitte an dieser Stelle geäußerte Einschätzung erwies sich somit als Treffer.

Bis Freitag sackten die Kurse erneut bis zum oberen Rand der zwischen 2130 und 2180 Punkten eingezeichneten Supportzone ab. Trotz zuletzt kletternder Notierung gelang kein Rebreak der Mittellinie des Bollinger-Bandes, so dass Anleger ein erneutes Abtauchen an den unteren Rand der im September etablierten Unterstützung einkalkulieren sollten.

Die Seitwärtsbewegung seit Ende Januar hat das obere und untere Bollinger-Band sehr eng zusammengeführt. In einer solchen Situation ist Vorsicht geboten: Die Erfahrung zeigt, dass es sich dabei um die Ruhe vor dem Sturm handelt, die dann von einem vehementen Ausbruch in die ein- oder andere Richtung abgelöst wird. Zunächst deutet noch nichts darauf, dass dieser Ausbruch schon für die nun beginnende Woche zu erwarten steht. Doch in der gegenwärtigen Konstellation erscheint zumindest die Richtung klar: abwärts.

Gegen unmittelbar bevorstehende neue Tiefs spricht der MACD, der noch keine Anzeichen von Schwäche zeigt. Der Stochastik indes deutet auf kurzfristiges Abwärtspotenzial. Als sehr wahrscheinlich stufen wir folglich weitere Kursverluste bis in den Bereich um 2130 Punkte ein. Diese letzte Bastion könnte noch einmal kurzfristig als Rettungsanker dienen.

Chart auf Tagesbasis


Nach einem erneuten Scheitern an der Mittellinie des Bollinger-Bandes brachte bereits der Montag den erwarteten Test der "letzten Bastion". Doch von einem Rettungsanker konnte keine Rede sein. Mit der Wucht, die sich durch die genannte Bollinger-Band-Konstellation schon angekündigt hatte, sackte der EuroStoxx 50 durch und markierte ein neues 6-Jahres-Tief.

Damit verwandelt sich der Bereich zwischen 2130 und 2180 Punkten zu einem massiven Widerstand. Ein Pull-Back an diese Marke erscheint möglich - höhere Kurse jedoch nur, sofern durchschlagend positive News den Markt umkrempeln.

Indikatorenseitig hat sich die Lage geändert. Der MACD knickte jäh nach unten ab und steht kurz vor dem Bruch seiner Signallinie. Der Stochastik ist in seinen überverkauften Bereich eingedrungen, macht aber noch keine Anstalten, eine untere Trendwende anzukündigen.

Strategie: Nach knapp 200 Punkten Talfahrt in 3 Tagen scheint eine (allerdings nur kurze) technische Aufwärtsreaktion wahrscheinlich. Die Indikatoren stützen diese Erwartung allerdings nicht. Wer auf "heissen" Puts sitzt, sichert sich nun eng ab. Alle anderen können genüsslich abwarten, wo der Markt einen Boden findet.


Autor: Lutz Mathes / Büro Dr. Schulz


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