NEMAX50-Analyse vom 21.09.2001

 

6-Monats-Chart

6-Monats-Tageschart

In der vergangenen Woche setzte sich die Talfahrt des Neuen Marktes nicht nur fort, sie beschleunigte sich sogar noch. Der Nemax 50 markierte im Zuge des Kurssturzes am Freitag ein neues Allzeittief bei 646 Punkten, womit sich die an dieser Stelle ausgesprochene Warnung als richtig erwies. Per Saldo verlor der Index in der letzten Woche knapp 18 Prozent.

Angesichts dieser schwachen Performance kann für die kommende Woche allenfalls mit einer kleineren technischen Erholung gerechnet werden. Ein echtes Kaufsignal lässt sich ohne eine längere Phase der Bodenbildung keinesfalls ableiten. Bedenklich stimmt insbesondere der deutliche Fall durch die untere Trendbegrenzung des mittelfristigen Abwärtstrendkanals bei 680 Punkten. Sollte Anfang der Woche schnell ein Rebreak dieser Marke gelingen, so darf der Kurssturz vom Freitag immerhin noch als "Ausrutscher" gewertet werden.

Der nächste Widerstand liegt im Bereich von 790 Punkten. Im positiven Fall gelingt es dem Index, diese wichtige Marke zu durchbrechen. Scheitert er dort hingegen im Wochenverlauf, so wird damit der kurzfristige Abwärtstrend bestätigt, der sich seit September einzeichnen lässt. Dann kommt sofort wieder das Freitags-Tief bei 646 Punkten ins Visier.

 

Die deutliche Kurserholung an den Börsen beflügelte insbesondere den Neuen Markt. Schon am Montag legte der Index für die 50 Schwergewichte ordentlich zu und schloss bei knapp 745 Punkten. Damit hellt sich das Bild zusehends auf. Technisch ist der Kurssturz vom Freitag nun nicht nur als Ausrutscher, sondern als Ausverkauf, also als „reinigendes Gewitter“ zu werten.

Die Einschätzung, dass vor einem Einstieg auf mittelfristige Sicht eine klare untere Trendwendeformation abzuwarten ist, bleibt bestehen. Doch mit der Rückkehr in den Trendkanal bestehen nun kurzfristig Aussichten auf weitere Kursgewinne.
Mit dem heutigen Anstieg in Deutschland gegen die negativen Vorgaben aus den USA bewies der Markt eine hohe relative Stärke, die positiv zu Buche schlägt. Damit hellt sich das Bild spürbar auf. Es bleibt die spannende Frage, ob der im obigen Bild eingezeichnete kurzfristige Abwärtstrend bei 790 Punkten geknackt werden kann. In diesem Fall ist aus technischer Sicht eine Fortsetzung des Erholungskurses wahrscheinlich.

Falls der im September begonnene Abwärtstrend stand halten sollte, besteht immerhin noch eine gute Chance auf eine untere Trendwende. Dafür sollte das Low bei 646 Punkten, das glücklicherweise inzwischen in weite Ferne gerückt ist, nicht mehr unterschritten werden.

 

Autor: Lutz Mathes / Büro Dr. Schulz



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