Damit bestätigte sich die an dieser Stelle getroffene Annahme eines erneuten
Rücksetzers an der Widerstandsmarke. Der eher lustlose Verlauf zum Wochenschluss
stimmt nun allerdings etwas skeptisch, was die Vollendung der Trendwendeformation
in Form eines aufsteigenden Dreiecks betrifft. Um die noch optimistische Einschätzung
aufrecht zu erhalten, wäre nun ein klarer Anstieg über 8800 Punkte
wünschenswert. Laufen die US-Standardwerte hingegen weiter seitwärts,
droht die hier in der letzten Woche empfohlene Long-Strategie zu einem Nullsummenspiel
zu werden.
Gelingt der Durchbruch über 8800, liegen die nächsten (jeweils aber schwachen) Widerstände bei 9000 und 9300 Punkten. Nach unten begrenzt der im Juli begonnene Aufwärtstrend bei aktuell 8550 Punkten das Rückschlagspotenzial. Die Indikatoren zeigen eine insgesamt neutrale Position. Erstmals seit dem Beginn des Down-Moves im Mai nähert sich der MACD wieder seiner Nulllinie. Der Abstand zu seiner Signallinie deutet auf weiteres Aufwärtspotenzial.
Der Stochastik-Oszillator hält sich weiterhin im überkauften
Bereich. Solange sich der Index in einem Aufwärtstrend bewegt, kommt
diesem Umstand nur geringe Bedeutung zu - setzt sich hingegen eine Seitwärtsbewegung
durch, müssen die sehr kurzfristigen Signale des Stochastik jedoch deutlich
stärker ins Kalkül gezogen werden.
Gleich am Montag knackte der Dow seinen Widerstand bei 8.800 Punkten, so dass der amerikanische Aktienmarkt das an dieser Stelle erhoffte bullishe Szenario erfüllte. Weit kamen die 30 Standardwerte allerdings noch nicht: der schwache Widerstand, der sich aus den Tiefpunkten Anfang Juli bei 9000 Punkten ableiten lässt, setzte sich der Aufwärtsbewegung entgegen.
Dennoch spricht die Technik für weiter steigende Kurse. Der Dow testete seine Chartmarke bei 8800 Punkten und prallte nach oben ab. Solange die Unterstützungszone zwischen 8740 und 8800 Punkten nicht nach unten durchbrochen wird, bleibt die (bullishe) Dreieckformation intakt.
Strategie bei einem Anstieg über 9000 Punkten bietet sich die Gelegenheit für einen Nachkauf von Calls. Spektakuläre Kursgewinne sind jedoch zum Ende der Woche nicht mehr zu erwarten, womit sich für diejenigen, die auf eine weiter sinkende Volatilität setzen möchten, auch das Short Put Positionen anbieten.
Autor: Lutz Mathes / Büro Dr. Schulz