DAX-Analyse vom 17.08.2002

sowie im Anschluss Update vom 22.08.

Chart seit 1977, Chart seit Juli 1998 und Chart ab September2001


Langfristchart seit 1977

 

Als einziger der an dieser Stelle behandelten Indizes musste der DAX in der Vorwoche Kursverluste hinnehmen, wenn diese auch mit einem Minus von 76 Punkten bzw. 2,0 Prozent recht moderat ausfielen. Im Vergleich zu den Wochen zuvor bewegten sich die Standardwerte innerhalb einer recht engen Spanne.

Zwar sind das mittel- und gerade auch das langfristige Bild weiter düster, im kurzfristigen Zeitfenster hat sich die Lage aber trotz des leichten Kursrückgangs aufgehellt. Wie das untere Schaubild zeigt, konnte in der zweiten Wochenhälfte der seit Juli bestehende Aufwärtstrend nach oben durchbrochen werden. Als signifikant kann dieser Trendbruch noch nicht bezeichnet werden, auch setzte damit einhergehend kein deutlicher Aufwärtsschub ein, allerdings scheint hier das mittlere Bollinger Band zunächst die Bullen im Zaum gehalten zu haben. Gelingt es dem DAX, sich über das Band bei aktuell 3710 Punkten hinwegzusetzen, dürfte ein Anstieg bis zum allerdings noch immer fallenden oberen Bollinger Band bei derzeit 3958 Punkten folgen. Ungefähr auf dieser Höhe verläuft auch eine horizontale Widerstandslinie, die zuletzt Ende Juli bestätigt wurde.

Wochencandles seit Juli 1998


Erfreulich stimmt zudem das Indikatorenbild. Neben dem weiter bestehenden Kaufsignal des MACD konnte sich der Stochastik Oszillator deutlich aus der überkauften Zone entfernen und befindet sich im neutralen Bereich. Nachdem in den Monaten zuvor die Verkaufsignale des Stochastik recht treffsicher waren, wie dies bei Signalen dieses Oszillators in Trendrichtung oder innerhalb von Seitwärtsbewegungen meist ist, führte das jüngste Signal nicht zu wesentlichen Kursrückgängen. Dies deutet nun auch auf ein vorläufiges Ende des Abwärtstrends hin.

Im Idealfall wird die sehr kurzfristige Aufwärtstrendlinie, die an den Verlaufstiefs von Anfang und Mitte August anliegt, nun nicht mehr unterschritten. Mit einem Sprung über 3710 besteht dann zunächst Potenzial bis auf 3820 Punkte, dort befindet sich eine horizontale Widerstandslinie, die im mittelfristigen Chart eingezeichnet ist. Darüber ist dann der Weg bis auf 3945 Punkte frei.

Zwischenzeitliche Kursrückgänge sind zwar möglich und sogar wünschenswert, um den Anstieg auf einen solideren Boden zu stellen als die vorherigen sehr kurzen und heftigen Bearmarketrallies. Ernsthafte Gefahr droht jedoch erst mit einem Fall unter die wichtige Unterstützung bei 3540 Punkten.

Demnach winken beim DAX zumindest kurzfristige Gewinne, steigende Notierungen gleich zu Wochenbeginn wären als Bestätigung dieser These zu werten. Im Vergleich zu den anderen Indizes könnte der DAX sogar gewisses Nachholpotenzial besitzen.

Hinweis in eigener Sache: Das Donnerstags-Update erscheint vermutlich erst gegen Donnerstag Mittag.

kurzfristiger TagesChart

 

Praktisch nach Plan entwickelte sich der DAX in der ersten Wochenhälfte: Neben steigenden Notierungen konnten mit einem Plus von 5,0 Prozent auch die anderen Indizes in den Schatten gestellt werden.

Der kurzfristige, seit Anfang des Monats bestehende Aufwärtstrend wurde dabei erfolgreich behauptet. Jetzt ist ein Test der 3945 gut denkbar, auch wenn die Luft langsam dünn werden könnte und Gewinnmitnahmen zum Wochenende wieder auf die Notierung drücken. Mit einem Anstieg über 3945 Punkte, insbesondere auf Schlusskursbasis, würde sich dagegen sogar Potenzial bis in Richtung 4200 ergeben.

Strategie: Bei den long-calls sollte der Stopp nun auf 3810 (Schlusskurs) nachgezogen werden, auf Sicherheit bedachte Kurzfristtrader können auch bei Erreichen des Zielbereichs (Teil-)Gewinne mitnehmen.

 

Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz

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