NEMAX50-Analyse vom 17.08.2001
2-Jahres- und 6-Monats-Chart
Der Nemax musste erneut Kursverluste hinnehmen, das Wochenminus fiel mit 71 Punkten oder 6,3 Prozent recht deutlich aus. Entsprechend der Befürchtungen folgte auf die nur schwache Erholung, die bis Dienstag andauerte, ein Kursrückgang bis auf das vorherige Allzeittief vom Juli bei 1066 Punkten. Dieses wurde gegen Ende der Woche sogar unterschritten und der Index beendete die Woche bei 1060 Punkten.
Eine baldige Trendwende ist daher so schnell nicht zu erwarten. Das aktuelle Terrain stellt für den Nemax charttechnisches Neuland da, markante Unterstützungen lassen sich also keine herleiten. Schwache Supports finden sich beim unteren Bollinger Band bei derzeit 1028 Punkten, ferner die seit Mai bestehende abwärtsgerichtete Trendlinie, die allerdings nicht sonderlich stark ausgeprägt ist. Diese verläuft momentan bei etwa 1000 Punkten - eine Marke, die auch als psychologisch wichtig bezeichnet werden muss und im Falle weiterer Kursrückgänge Bedeutung erlangen dürfte.
Der Indikator MACD erzeugte im Wochenverlauf das vermutete Verkaufsignal mit den entprechenden Folgen. Da dieses Signal zudem noch recht jung ist, deutet der Verlauf des MACD auf weiter bröckelnde Indexstände hin. Wenig Hoffnung bereitet auch der Stochastik, der nach einer kurzen Erholung wieder in Richtung des überverkauften Bereichs abtaucht, diesen aber noch nicht erreicht hat. Ein eventuelles Erholungspotenzial andeutetender Signalwechsel ist hier in den nächsten Tagen nicht zu erwarten.
Beim Nemax ist somit auch für die kommende Woche von weiter sinkenden Notierungen auszugehen. Ein Abrutschen bis auf 1000 Punkte wäre nicht überraschend, diese Marke könnte den Kursverfall dann aber zunächst stoppen. Nach oben wirken die 1066 Punkte nun als Widerstand, darüber ist noch der Hochpunkt von Mitte August bei 1164 Punkten als Barriere zu nennen.
Der Nemax bewegt sich aktuell auf Höhe des Vorwochenschlußkurses
und oszillierte die letzten Tage um die Marke von 1066 Punkten. Solange
diese nicht signifikant geknackt wird, ist keine Erholung bis 1164 Punkte
möglich. Andererseits ist aber auch die Gefahr eines Abtauchens bis
auf 1000 Punkte und darunter vorerst gebannt, die positiven Divergenzen
der Indikatoren nähren zudem diese Hoffnung. Daher kann beim Nemax
zwar noch keine Entwarnung gegeben werden, die weitere Entwicklung sollte
aber beobachtet werden, da sich aus einem nennenswerten Entfernen von der
1066er-Marke die weitere Richtung ergeben dürfte.
Folglich sollten long-put-Positionen vorsichtshalber zunächst
glattgestellt werden. Neuengagements drängen sich auf Grund der unklaren
Situation und der weiterhin hohen impliziten Volatilitäten derzeit
nicht auf.
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