Dow Jones-Analyse vom 17.08.2001
Chart seit 1995, 3-Jahres- und 6-Monats-Chart
Konnte der DOW sich am Montag und Dienstag noch in der engen Kursspanne
zwischen der Mittellinie seines Bollinger Bandes und dem Aufwärtstrend vom
März 2000 halten, so fiel der Index, wie leider schon im Mittwochs-Update
befürchtet, am Mittwochnachmittag unter den +Td 03.00.
Auch die Kursumkehr innerhalb des Donnerstags, ein sogenanntes
"Intraday-Reversal", führte den Kurs zum Handelsschluß nur noch einmal von
unten an diese Trendlinie bei 10.400 heran, bevor der Kurs am Freitag wieder
nachgab und den DOW nahe seines Wochentiefs (10.181) bei 10.241 schließen
ließ.
Mit -175 Punkten oder -1,7 Prozent fiel die Wochenbilanz damit zum zweiten
Mal in Folge wieder negativ aus.
Mit dem Unterschreiten des mittelfristigen Aufwärtstrends hat sich die
Markttechnik wieder etwas verschlechtert. Immerhin stoppt der jüngste
Kursrückgang nach einem erneuten Test des 10.200er Niveaus auf
Schlußkursbasis wieder exakt an der unteren Begrenzung des Bollinger Bandes
(aktuell 10.235).
Entscheidend für die weitere Entwicklung wird sein, ob sich der DOW jetzt
oberhalb der 10.200 stabilisieren kann.
Im positivsten Falle gelingt es dem Index, sich oberhalb des in den letzten
4 Wochen schon mehrfach erfolgreich getesteten 10.200er Bereiches zu halten,
um dann als erstes Kursziel den Kreuzwiderstand aus dem +Td 03.00 und der
Mittellinie des Bollinger Bandes bei 10.403/10.408 anzusteuern.
Knapp darüber verläuft bei 10.541/10.586 gleich ein Dreifach-Widerstand, der
aus den kurz-, mittel- und langfristigen gleitenden Durchschnitten eGD20
(10579), eGD90 (10.541) und eGD200 (10586) gebildet wird; darüber folgt mit
etwas Abstand bei 10.759 der Abwärtstrend vom Januar 2000.
Erst eine Überwindung dieses -Td 01.00 ließe wieder Kursphantasie in
Richtung der bisherigen Verlaufshochs bei 11.000, 11.360 und 11.733 (ATH)
aufkommen.
Die Situation der Indikatoren begünstigt zur Zeit eher das Negativ-Szenario:
Momentum und MACD sind auf Tages- wie Wochenbasis wieder am fallen; dem noch
aktiven Verkaufssignal des Wochen-MACD folgte nun am Donnerstag auch ein
Verkaufssignal des Tages-MACD.
Auch die für den kurzfristigen Handel derzeit gut einsetzbare DSS lieferte zur
Donnertagseröffnung wieder ein Verkaufssignal, hat aber bisher noch nicht
die überverkaufte Zone erreicht.
Von daher könnte der DOW durchaus noch weiter nachgeben. Der günstigste
Falle wäre dabei ein moderates weiteres Abgleiten entlang der unteren
Begrenzung des Bollinger Bandes, so wie dies zuletzt im Juni über 3 Wochen
zu beobachten war.
Rein charttechnisch eröffnete ein Unterschreiten der jüngsten Verlaufstiefs
bei ~10.200 ein Abwärtspotenzial bis an die untere Begrenzung des
mittelfristigen Abwärtstrendkanals bei ~9.000. Davor lassen sich allerdings,
neben der psychologisch wichtigen 10.000, als potenzielle
Unterstützungszonen aus den Tages- und Wochenverläufen die Kursziele 9.950,
9.716, 9.650 und 9.417 ableiten.
Dem 10.200er Niveau kommt auch deshalb erhebliche Bedeutung zu,
als ein Bruch sowohl im Wochen- als auch Tageschart gleichbedeutend mit dem
Ausbruch des Kurses aus einem potenziell bearishen Dreieck darstellen würde,
das sich im Anschluß an den letzten größeren Kursrückgang ab Anfang Juli
ausgebildet hat. Für einen mittelfristigen Einstieg ist die Situation demnach zur Zeit noch viel zu
unsicher.
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