DAX-Analyse vom 14.06.2002

sowie Update vom 19.06.

Chart seit 1977, Chart seit Juli 1998 und Chart ab September2001


Langfristchart seit 1977

 


Mit einem Wochenminus von 306 Punkten oder 6,6 Prozent präsentierte sich der DAX in der Vorwoche äusserst düster. Die kleine Erholung reichte nicht ganz bis an 4700 Punkte heran, anschließend marschierte der Index ohne bemerkenswerte Zwischenstopps bis auf ein Wochentief bei 4253 Punkten.

Das zuvor bereits als alles andere als rosig bezeichnete Bild bleibt somit absolut unerfreulich. Nach dem Abtauchen unter den Unterstützungsbereich um 4500 Punkte droht nun ein Test des seit 1982 bestehenden Aufwärtstrends, der aktuell bei rund 4100 Punkten verläuft. Im mittelfristigen Wochenchart sind bis zum Septembertief keine Unterstützungen mehr erkennbar. Im Tageschart lässt sich allenfalls noch ein schwacher Support bei knapp 4200 Punkten ableiten, resultierend aus der Kursbewegung von Ende September/Anfang Oktober.


Wochencandles seit Juli 1998


Seit dem Fall unter die Kreuzunterstützung bei 4870 Punkten Ende Mai, als auch der schwache Aufwärtstrend ab Februar unterschritten wurde, besteht beim MACD ein Verkaufsignal. Ein Signalwechsel zeichnet sich nicht ab. Der Stochastik scheint im überverkauften Bereich festzukleben, die kurzzeitigen Signalwechsel brachten jeweils allenfalls eine minimale Verschnaufpause. Die Bollinger Bänder weiten sich seit Ende Mai deutlich, der DAX glitt dabei entlang des unteren Bandes abwärts, wobei er mit dem starken Verlust vom Freitag sogar nach unten aus dem Band fiel. Insgesamt ist das Indikatorenbild düster, wenn auch eine Überhitzung unverkennbar ist und die Wahrscheinlichkeit einer Erholung steigen lässt.

Das Potenzial ist dabei allerdings zunächst begrenzt. Der Unterstützungsbereich um 4500 Punkte, der den DAX nur bis Donnerstag aufzuhalten vermochte, wirkt nun als Widerstand. Eine Erholung könnte sich also schnell dort erschöpfen. Mit einem Sprung über diesen Bereich käme dann ein Anstieg bis etwa 4700/30 Punkte in Betracht. Eine nachhaltige Trendwende ist aber aus heutiger Sicht so schnell nicht zu erwarten.

Nach den starken Kursverlusten ist eine Erholung möglich, mehr jedoch auch nicht. Ein weiteres Absacken bis auf den langfristigen Aufwärtstrend muss befürchtet werden, ein signifikanter Bruch dieser Trendlinie würde dann sogar die langfristigen Aussichten wesentlich verschlechtern.


kurzfristiger TagesChart

 

Nicht gerade überraschend setze beim DAX mit Wochenbeginn eine Erholung ein, die sich erwartungsgemäß im Bereich um 4500 Punkte erschöpfte. Mit einem bisherigen Wochenhoch von 4504 Punkten wurde dieser Widerstandsbereich erneut bestätigt und gefestigt.

Eine ausgedehnte Erholung ist mit dem Scheitern bei 4500 sowie den anschließenden Kursverlusten zunächst vom Tisch. Nun muss wieder eher ein Rückgang auf den langfristigen Aufwärtstrend befürchtet werden. Potenzial nach oben ergibt sich erst wieder mit einem Sprung über 4500 Punkte.

Strategie: Die ohnehin nur für Daytrader avisierten long-calls dürften beim ersten Etappenziel von 4500 Punkten glattgestellt worden sein. Positionstrades bieten sich auch weiter nicht an.

 

Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz

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