Nasdaq Composite-Analyse vom 14.06.2002

sowie Update vom 19.06.

Chart seit 1995, Wochenchart seit 1999 und Chart seit September 2001


Schlußkurse seit 1995


Im Vergleich zu den deutschen Börsen, und dort gerade dem Nemax50, der jüngst ein neues Allzeittief markierte, konnte sich der compx mit einem Verlust von 31 Punkten bzw. 2,0 Prozent im Wochenvergleich noch recht tapfer schlagen.

Zwar blieb dem compx eine Erholung und somit auch schon der Sprung über 1560 Punkte versagt, die Verluste hielten sich aber in Grenzen. Im mittelfristigen Chart ist weiterhin Raum bis zum Tiefpunkt vom September letzten Jahres, allerdings konnte sich der Index, wie im Kurzfristchart ersichtlich, im Bereich der skizzierten unteren Trendkanalbegrenzung fangen. Im Verlauf des Freitags wurde sogar die untere der beiden Linien getestet, bis zum Handelsschluß erholte sich der compx aber wieder bis in den Bereich innerhalb des Trendkanals, der damit weiter gefestigt werden dürfte.


3-Jahres-WochenCandles


Die Chance auf eine Erholung steigt dadurch an. Zudem schwächte sich das bestehende Verkaufsignal beim MACD leicht ab, der Stochastik befindet sich im neutralen Bereich. Positiv fällt auf, dass der compx in der zurückliegenden Woche nicht mehr bis an das untere Bollinger Band fiel, sondern sich in gewissem Abstand darüber halten konnte. Dies verdeutlicht den abnehmenden Verkaufsdruck.

Wenn auch die Gefahr vor einem Test des Septembertiefs keineswegs endgültig gebannt ist, so darf nun doch auf eine Erholung in Folge des Abprallens an der unteren Abwärtstrendkanalbegrenzung gehofft werden. Kursziel einer möglichen Gegenreaktion ist dann vorerst der Widerstand bei 1550/60 Punkten. Wird diese Hürde erfolgreich genommen, bietet sich sogar Potenzial bis zu dem Widerstand bei 1640 Punkten. Mehr sollte zunächst aber nicht erwartet werden, weil auf dieser Höhe in wenigen Wochen auch schon der seit Jahresbeginn bestehende Abwärtstrend verläuft.

Zusammengefasst scheint der compx reif für eine technische Gegenreaktion. Wie stark diese ausfällt, wird sich zeigen müssen, große Euphorie wäre wohl verfehlt. Bei andauernden Verlusten, die zu einem Ausbruch nach unten aus dem Trendkanal führen, ist dagegen ein Test des Septembertiefs zu erwarten.


Tageschart seit September 2001

 

Wie auch die anderen Indizes konnte sich der compx zu Wochenbeginn erholen. Allerdings endete diese Gegenreaktion bereits auf Höhe des ersten Widerstands um 1560 Punkte. Daraufhin prallte der Index wieder nach unten ab und beendete den Mittwoch sogar unterhalb des Schlußniveaus der Vorwoche.

Der nun schon fast in den überkauften Bereich vorgedrungene Stochastik macht wenig Hoffnung auf eine weitere Erholung. Eher sind nun weitere Kursrückgänge und ein erneuter Test der unteren Trendkanalbegrenzung denkbar. Eine etwas umfassendere Erholung ist auch weiterhin erst in Sicht, wenn der Widerstand bei 1560 Punkten signifikant und auf Schlußkursbasis überschritten wird.

Strategie: Bei Beachtung der angeratenen engen Stopps sollten eventuelle long-Positionen längst glattgestellt worden sein. Neue long-calls bieten sich nun erst oberhalb von 1560 an, eher ist nun kurzfristig auf weitere Rückgänge zu spekulieren.

 

Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz


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