Nasdaq Composite-Analyse vom 14.06.2002
sowie Update vom 19.06.
Im Vergleich zu den deutschen Börsen, und dort gerade dem Nemax50,
der jüngst ein neues Allzeittief markierte, konnte sich der compx
mit einem Verlust von 31 Punkten bzw. 2,0 Prozent im Wochenvergleich noch
recht tapfer schlagen.
Zwar blieb dem compx eine Erholung und somit auch schon
der Sprung über 1560 Punkte versagt, die Verluste hielten sich aber
in Grenzen. Im mittelfristigen Chart ist weiterhin Raum bis zum Tiefpunkt
vom September letzten Jahres, allerdings konnte sich der Index, wie im
Kurzfristchart ersichtlich, im Bereich der skizzierten unteren Trendkanalbegrenzung
fangen. Im Verlauf des Freitags wurde sogar die untere der beiden Linien
getestet, bis zum Handelsschluß erholte sich der compx aber wieder
bis in den Bereich innerhalb des Trendkanals, der damit weiter gefestigt
werden dürfte.
Die Chance auf eine Erholung steigt dadurch an. Zudem schwächte sich
das bestehende Verkaufsignal beim MACD leicht ab, der Stochastik befindet
sich im neutralen Bereich. Positiv fällt auf, dass der compx in der
zurückliegenden Woche nicht mehr bis an das untere Bollinger Band
fiel, sondern sich in gewissem Abstand darüber halten konnte. Dies
verdeutlicht den abnehmenden Verkaufsdruck.
Wenn auch die Gefahr vor einem Test des Septembertiefs keineswegs endgültig
gebannt ist, so darf nun doch auf eine Erholung in Folge des Abprallens
an der unteren Abwärtstrendkanalbegrenzung gehofft werden. Kursziel
einer möglichen Gegenreaktion ist dann vorerst der Widerstand bei
1550/60 Punkten. Wird diese Hürde erfolgreich genommen, bietet sich
sogar Potenzial bis zu dem Widerstand bei 1640 Punkten. Mehr sollte zunächst
aber nicht erwartet werden, weil auf dieser Höhe in wenigen Wochen
auch schon der seit Jahresbeginn bestehende Abwärtstrend verläuft.
Zusammengefasst scheint der compx reif für eine technische Gegenreaktion.
Wie stark diese ausfällt, wird sich zeigen müssen, große
Euphorie wäre wohl verfehlt. Bei andauernden Verlusten, die zu einem
Ausbruch nach unten aus dem Trendkanal führen, ist dagegen ein Test
des Septembertiefs zu erwarten.
Wie auch die anderen Indizes konnte sich der compx zu Wochenbeginn erholen. Allerdings endete diese Gegenreaktion bereits auf Höhe des ersten Widerstands um 1560 Punkte. Daraufhin prallte der Index wieder nach unten ab und beendete den Mittwoch sogar unterhalb des Schlußniveaus der Vorwoche.
Der nun schon fast in den überkauften Bereich vorgedrungene Stochastik macht wenig Hoffnung auf eine weitere Erholung. Eher sind nun weitere Kursrückgänge und ein erneuter Test der unteren Trendkanalbegrenzung denkbar. Eine etwas umfassendere Erholung ist auch weiterhin erst in Sicht, wenn der Widerstand bei 1560 Punkten signifikant und auf Schlußkursbasis überschritten wird.
Strategie: Bei Beachtung der angeratenen engen Stopps sollten eventuelle long-Positionen längst glattgestellt worden sein. Neue long-calls bieten sich nun erst oberhalb von 1560 an, eher ist nun kurzfristig auf weitere Rückgänge zu spekulieren.
Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz