sowie Update vom 19.12.
Mit einem Wochenminus von 290 Punkten oder 5,6 Prozent orientierte sich
der DAX in der Vorwoche deutlich nach unten. Die an dieser Stelle vertretene
optimistische Einstellung wurde gleich am Montag zunichte gemacht, als
der DAX statt einer Zurückeroberung der 5220 den Weg nach unten antrat.
Dieses Verkaufsignal, ausgelöst durch das vorherige Unterschreiten
der 5220, führte dann im Wochenverlauf zu weiteren Kursverlusten.
Wie die kurzfristige Chartdarstellung zeigt, wurde nun auch der letzte noch vorhandene Aufwärtstrend nach unten verlassen. Per Saldo liegt seit Anfang November, als der DAX über 4820 sprang, eine Seitwärtsbewegung vor, die Rückkehr in den seit März 2000 bestehenden Abwärtstrendkanal gelang bisher nicht.
Die Unterstützung bei 4820 sollte eine Konsolidierung vorerst bremsen.
Auf dieser Höhe, wenn auch fallend, verläuft derzeit auch das
untere Bollinger Band. Sollte der Kursrückgang nicht spätestens
an dieser Marke enden, ist mit einer Fortsetzung der Korrektur bis in
den Bereich um 4500 Punkte zu rechnen. Zumindest der MACD mit seinem im
Wochenverlauf generierten Verkaufsignal lässt diese Variante möglich
erscheinen.
Andererseits ist der Markt, wie der Stochastik zeigt, bereits überverkauft. Daher ist zumindest eine technische Gegenreaktion nicht unwahrscheinlich. Der nächste markante Widerstand befindet sich bei 5040, bei derzeit 5034 verläuft auch der eGD20, die mittlere Linie der Bollinger Bänder. Die untere Trendlinie des Trendkanals seit März 2000 ist mittlerweile auf knapp über 5100 Punkte gefallen, erst eine Rückkehr in diesen würde weiteres Kurspotenzial freisetzen.
Insgesamt ist die Lage des DAX nach dem Verlassen des letzten
kurzfristigen Aufwärtstrends seit September weniger rosig. Die seit
Oktober stetig nachlassende Dynamik der Aufwärtsbewegung, zu erkennen
an dem in grün eingezeichneten Fächer, erweckt wenig Hoffnung
auf eine rasante Jahresendrallye. Ein eventueller Kursanstieg zu Wochenbeginn
dürfte zunächst lediglich eine technische Gegenreaktion darstellen,
ein Rückgang bis zur Unterstützung bei 4820 bleibt möglich.
Im Rahmen der Erwartung konnte der DAX zu Wochenbeginn ansteigen, diese kurze Erholung stellte aber lediglich eine technische Gegenreaktion dar und endete knapp oberhalb von 5100 Punkten und somit an der unteren Begrenzung des längerfristigen Abwärtstrendkanals.
Damit bleibt die Einschätzung,
das erst mit einer Rückkehr in den Trendkanal seit März 2000
wieder Potenzial geschaffen wird, bestehen. Ob dies noch vor den Feiertagen
gelingt, bleibt sehr fraglich.
Auf ein Unterschreiten des Vorwochentiefs bei 4901 dürfte sich ein
Rückgang bis 4820 Punkte anschliessen.
Strategie: Mit hochspekulativen long-calls konnte der Anstieg am Montag mitgenommen werden, dank der engen Absicherung sollten diese auch bereits wieder glattgestellt worden sein. Derzeit keine neuen Positionen.
Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz