DAX-Analyse vom 14.09.2001


Chart seit 1977, 3-Jahres- und 6-Monats-Chart


Langfristchart seit 1977


Nachdem der DAX bereits in der Woche zuvor 458 Punkte verlor, folgte in der vergangenen Woche ein Rückgang um weitere 614 Punkte. Dies entspricht einem Kursverlust von mehr als 20 Prozent in zwei Wochen. Das Unterschreiten des August-Tiefs bei 5125 sowie der 5000er-Marke löste einen Kurssturz aus, der auch nicht bei der Unterstützung bei 4500/4600 Halt machte.

Betrachtet man nun den oben dargestellten Langfristchart, so fällt auf, dass der langfristige Aufwärtstrend im Jahr 1982 begann. Eine Trendlinie, die sich an die Tiefpunkte von 1982 und 1992 anlegen lässt, verläuft aktuell bei etwa 3700/3800 Punkten. Bei etwas über 3800 Punkten findet sich auch das Tief von 1998, als der DAX im Zuge der Asienkrise deutlich einbrach. Dieser Bereich wird damit zu einer wichtigen Kreuzunterstützung, die den Kursverfall zunächst aufhalten sollte. Bei einem Fall unter diesen Unterstützungsbereich sind, wie sich ebenfalls dem Langfristchart entnehmen lässt, vorerst keine charttechnischen Unterstützungen mehr vorhanden.

Der prozentuale Abstand des DAX zum gleitenden Durchschnitt der letzten 200 Börsentage ist mit einem Minus von über 30 Prozent in einem Übertreibungsbereich angekommen und liegt damit sogar noch unter dem Niveau, das bei dem Börsencrash 1987 erreicht wurde. Werte größer 30 Prozent signalisierten in der Vergangenheit immer eine Übertreibung, die zu einer ausgedehnten Korrektur führten, bis sich der prozentuale Abstand auf mindestens null verringert hatte. Eine langfristige Betrachtung weckt daher durchaus die Hoffnung, dass um 3800 Punkte der Kursverfall zunächst gestoppt wird und eine Erholung einsetzt.

§-Jahres-Wochenchart


Kurzfristig betrachtet bildete sich seit Anfang September ein sehr steiler Abwärtstrend, die extrem geweiteten Bollinger Bänder unterstreichen die Dynamik dieser Bewegung. Die Erholung in der zweiten Wochenhälfte endete an dieser abwärtsgerichteten Trendlinie, dann gab der Index erneut deutlich nach und schloss auf Wochen- sowie Jahrestief. Daher sind weitere Kursverluste zu befürchten, eine eventuelle Erholung dürfte lediglich kurzfristiger Natur sein.

Wie sich gut dem Dreijahreschart entnehmen lässt, befindet sich der DAX inmittem dem Bereich 3800/4500, der sich aus den entsprechenden Unterstützungen und Widerständen aus den Jahren 1998 und 1999 herleiten lässt. Ein Verweilen in dieser Spanne ist vorerst anzunehmen, wobei ein Test der ~3800 wahrscheinlich ist. Trotz des sehr starken Kursrückgangs, immerhin fast 50 Prozent seit dem Allzeithoch, sind aus charttechnischer Sicht noch immer keine Kaufkurse gegeben.

Eine präzise Prognose ist auf Grund der angespannten Lage und der extrem hohen Marktvolatilität schwer. Es bleibt zu hoffen, dass eine allgemeine Beruhigung eintritt und sich im Zuge dieser Entwicklung auch der DAX oberhalb der wichtigen Kreuzunterstützung bei ~3800 fangen kann, wobei ein intraday-Unterschreiten durchaus denkbar ist. Erholungen dürften sich bereits im Bereich um 4500 Punkte erschöpfen.

6-Monats-Chart

 

Im bisherigen Wochenverlauf bewegte sich der DAX innerhalb der breiten Range 3800/4500, ohne auch nur in die Nähe dieser Begrenzungen zu gelangen. Der seit Anfang September bestehende Abwärtstrend konnte zwar am Dienstag und Mittwoch im Tagesverlauf, nicht jedoch auf Schlußkursbasis geknackt werden, unter dem Strich blieb in den letzten Tagen ein geringes Minus.

Ein Rückgang bis zu der markanten Unterstützung bei 3800 Punkten bleibt damit weiter wahrscheinlich. Zwar ist, solange das vorherige Tief bei 3984 nicht unterschritten wird, eine kurzfristige(!) Bodenbildung möglich, Erholungsversuche dürften aber weiterhin im erheblichen Widerstandsbereich um 4500 Punkte scheitern.

 

Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz


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