Nasdaq Composite-Analyse vom 12.10.2002

sowie im Anschluß Update vom 16.10.

Chart seit 1990, Wochenchart seit 1999 und Chart seit Januar 2002


Schlußkurse seit 1990


Zunächst begann die Vorwoche mit einer Fortsetzung des Abwärtstrends, der compx fiel bis zu der unteren Begrenzung des seit August gültigen Trendkanals. Dort setzte dann, wie im Update vom Donnerstag bereits in Erwägung gezogen, eine Erholung ein, die jedoch die hier geäußerten Erwartungen deutlich übertraf. Die Marke von 1200 Punkten konnte, überraschenderweise sogar per Wochenschlußkurs, geknackt werden, im Vergleich zur Vorwoche ein Plus von 70 Punkten bzw. 6,1 Prozent.

Mit Blick auf den langfristigen Chart ist dies nun ein Hoffnungsschimmer im jahrelangen Bärenmarkt. Nachdem der compx im Sommer im zweiten Anlauf unter die Unterstützung bei gut 1400 Punkten gefallen war, folgte ein Rückgang bis zum nächsten Support bei 1200 Punkten. Dort setzte dann eine Gegenreaktion ein, die den Index mit einem charttechnisch mustergültigen Pullback wieder bis auf etwas mehr als 1400 Punkte trug. Anschließend übernahmen wieder die Bären die Regie, und auch die Unterstützung bei 1200 Punkten konnte nicht mehr standhalten. Deren Durchbruch führte nun allerdings nicht zu Kursverlusten bis zum Unterstützungsbereich um 1000 Punkte - der compx konnte sich schon oberhalb von 1100 Punkten behaupten und jetzt sogar wieder über 1200 ansteigen. Anlass zu großer Euphorie ist damit jedoch noch nicht gegeben, da die Marke von 1200 Punkten erst am Freitag und bisher auch nur geringfügig überwunden wurde.

3-Jahres-WochenCandles


Im mittelfristigen Zeitfenster wird zudem deutlich, dass der Anstieg der Vorwoche noch kein bahnbrechendes Ereignis darstellt. Der Abwärtstrend, der an den Hochpunkten von Mai und August anliegt, ist weiterhin intakt; der seit Jahresbeginn gültige Abwärtstrend ohnehin. Gut zu sehen, dass der compx in der Vorwoche lediglich am unteren Bollinger Band auf Wochenbasis nach oben abprallen konnte, die mittelfristigen Abwärtstrends aber noch nicht ernsthaft in Bedrängnis geraten sind.

Auf Tagesbasis ist erfreulich, dass der MACD erstmals seit eineinhalb Monaten (!) in ein Kaufsignal überschwenkte. Der Stochastik befindet sich noch im neutralen Bereich und lässt einen weiteren Anstieg zu. Zugleich konnte am Freitag das mittlere Bollinger Band, der eGD20, überwunden werden. Damit könnte sich die Rallye der vergangenen zwei Tage durchaus bis zum oberen Bollinger Band bei aktuell 1283 Punkten fortsetzen, wenn sich die Bullen nicht bereits in den vergangenen zwei Börsentagen verausgabt haben.

Entscheidend dürfte die Kursentwicklung zu Wochenbeginn sein. Kann der compx die Marke von 1200 Punkten verteidigen oder sogar noch weiter zulegen, könnte die Rallye schnell eine Eigendynamik gewinnen und der Index höhere Regionen ansteuern. Fällt die Notierung aber schnell wieder unter 1200, war der Ausflug vom Freitag wohl nur eine Eintagsfliege und der Blick ist doch wieder nach unten zu richten.

Tageschart seit September 2001


Mit dem deulichen Anstieg vom Montag legte der compx den Grundstein für eine Fortsetzung der Erholung, das Kursziel oberes Bollinger Band bei 1283 Punkten wurde dabei punktgenau erreicht, woraufhin am Mittwoch schon wieder Gewinnmitnahmen einsetzten.

Die nahezu klassische Bearmarketallye, die zudem einige Gaps im Kursverlauf hinterlassen hat, schreit nun förmlich nach einer Konsolidierung. Demnach sollte ein Rückgang bis zum mittleren Bollinger Band, dem eGD20, beziehungsweise der Unterstützung bei 1200 Punkten nicht überraschen. Dafür spricht auch der Stochastik, der im überkauften Bereich unmittelbar vor einem Verkaufsignal steht.

Strategie: Nach dem starken Montag aufgebaute Calls sollten spätestens jetzt glattgestellt werden - wenn die Technologiewerte nicht überraschend nach oben durchstarten, dürften Puts aussichtsreicher sein.

 

Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz


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