DAX-Analyse vom 08.03.2003

sowie im Anschluß Update vom 12.03.

Chart seit 1977, Chart seit Januar 2000 und Chart ab August 2002


Langfristchart seit 1977

 

Noch schwächer als erwartet gestaltete sich die Erholung beim DAX in der Vorwoche: Einzig am Montag kam es zu Kurssteigerungen, dabei scheiterte die Notierung aber schon bei 2600 Punkten. An den folgenden Tagen gaben die Kurse stetig nach, weder die Unterstützung bei 2519 Punkten noch das Vorwochentief bei 2450 Punkten vermochten den Kursverfall zu bremsen. Per Saldo ein Wochenminus von 115 Punkten bzw. 4,5 Prozent.

Das bereits in der Vorwoche angesprochene Festsetzen unterhalb der Unterstützung bei 2600 Punkten im Langfristchart ist jetzt nicht mehr zu übersehen. Der nächste Support, resultierend aus den Kursbewegungen Ende 1993 und 1994, liegt nun unter 2300 Punkten. Auch anhand des mittelfristigen Wochencharts lässt sich keine Hoffnung auf Kurssteigerungen kreieren, die Notierung sackt weiter entlang des unteren Bollinger Bandes nach unten. Erstmals wurde auch das Verlaufstief vom Oktober letzten Jahres bei 2519 Punkten auf Wochenschlußkursbasis unterschritten. Dies unterstreicht den vorherrschenden Abwärtstrend und stellt letztlich ein weiteres Verkaufsignal dar, auch wenn der Markt weiterhin als überverkauft einzustufen ist.


Wochencandles seit Januar 2000


Das untere Schaubild, der kurzfristige Chart auf Tagesbasis, zeigt einen sich fortsetzenden Abwärtstrendkanal, der bereits seit Anfang Dezember besteht. Die obere Trendkanalbegrenzung konnte schon seit rund zwei Monaten nicht mehr getestet werden, vielmehr sackt die Notierung zwischen mittlerem Bollinger Band und der unteren Trendkanallinie nach unten. Am Freitag prallte der Index am unteren Bollinger Band nach oben ab, die Tageskerze bildet einen "doji", also Eröffnungs- und Schlußkurs auf nahezu einer Höhe. Dies könnte einen Hinweis auf eine, zumindest vorübergehende, untere Trendwende darstellen. Allerdings ist dies vorerst mit Vorsicht zu geniessen - der MACD generierte im Wochenverlauf gerade ein Verkaufsignal, der Stochastik ist weiterhin fallend und hat den überverkauften Bereich noch nicht erreicht, geschweige denn nach oben gedreht.

Daher bleibt Wachsamkeit das oberste Gebot, Anleger sollten keinesfalls in das fallende Messer greifen. Schon oft in der mittlerweile drei Jahre andauernden Baisse (nahezu taggenau vor drei Jahren, am 07. März 2000, markierte der DAX sein Allzeithoch bei 8136 Punkten) schien der Markt überverkauft und eine Erholung zum Greifen nahe, stattdessen setzten sich die Kursrückgänge regelmäßig weiter fort. Entsprechend ist bei dem doji zunächst eine Bestätigung in Form steigender Kurse abzuwarten, dann sollte zumindest der Widerstand bei 2519 Punkten getestet werden, darüber winkt dann das Vorwochenhoch bei 2600 Punkten. Bei schon zu Wochenbeginn sinkenden Kursen sollte aber der Bereich um 2300 Punkte ins Auge gefasst werden.


kurzfristiger TagesChart

 

Der Rat, keinesfalls in das fallende Messer zu greifen, erwies sich als richtg: Mit einem Rückgang um 229 Punkte bzw. 9,4 Prozent erlebte der DAX bisher eine rabenschwarze Woche.

Die Notierung fiel sogar nach unten aus dem seit Dezember gültigen Abwärtstrendkanal, dessen untere Begrenzung aktuell bei 2320 Punkten verläuft. Der MACD drehte deutlich auf Verkaufen, der Stochastik ist zwar überverkauft, noch aber deutet sich kein Entspannung versprechendes Kaufsignal an. Daher kann der Anleger an dieser Stelle nur weiter davor gewarnt werden, sich die Finger mit voreiligen Käufen zu verbrennen.

Strategie: Der Stopp für Puts sollte auf 2330 (Schlußkurs) nachgezogen werden.

 

Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz


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