DAX-Analyse vom 07.09.2002

sowie im Anschluß Update vom 11.09.

Chart seit 1977, Chart seit Juli 1998 und Chart ab März 2002


Langfristchart seit 1977

 

Entsprechend der in der letzten Analyse vor zwei Wochen geäußerten Erwartungen war das Erholungspotenzial beim DAX bereits ausgereizt, ein Anstieg über 3945 Punkte blieb aus. Statt dessen wurden sowohl die Unterstützung bei 3760 als auch die bei 3540 Punkten unterschritten. Nach 3 Prozent Verlust in der Woche zuvor verloren die Standardwerte in der vergangenen Woche weitere 227 Punkte bzw. 6,1 Prozent.

Die Situation bleibt damit prekär, erstmals rutschte der Index per Wochenschlußkurs unter die Marke von 3540 Punkte, dem Verlaufstief vom September letzten Jahres. Beruhigend stimmt jedoch, dass die Tiefpunkte von Juli und August zuletzt keinem weiteren Test unterzogen wurden, sondern der DAX zum Ende der Woche einen Teil der Kursrückgänge wieder wettmachen konnte. Nachdem sowohl im Juni als auch im Juli das untere Bollinger Band auf Wochenbasis nach unten durchstossen wurde, konnte sich die Notierung in den letzten Wochen oberhalb des unteren Bandes halten, wenngleich ein Anstieg bis zum mittleren Band, dem eGD20 auf Wochenbasis, misslang.

Wochencandles seit Juli 1998


Deutlich erfreulicher ist die Lage bei einem Blick auf das untere Schaubild, den kurzfristigen Tageschart. Das Anfang der Woche generierte Verkaufsignal beim MACD schwächt sich schon wieder ab, der Stochastik drehte im überverkauften Bereich nach oben und erzeugte ein Kaufsignal. Zugleich konnte sich der DAX sichtbar vom unteren Bollinger Band auf Tagesbasis entfernen. Nachdem am Donnerstag gegen Tagesende bereits ein Teil der Tagesverluste wettgemacht werden konnten, wurde diese positive Tendenz dann mit den spürbaren Kursgewinnen vom Freitag bestätigt. Insofern ist nun eher eine Tendenz zur Erholung zu erwarten.

Ein Kaufsignal liegt deshalb allerdings noch keinesfalls vor, dieses entstünde auch weiterhin erst mit einer Rückkehr in den seit 1982 bestehenden Aufwärtstrend. Kurzfristig würde sich die Lage schon mit einem Anstieg über den Widerstand bei 3540 entspannen, das nächste Kursziel wäre dann das mittlere Bollinger Band bei derzeit 3632 Punkten. Knackt der Index auch diesen Widerstand, bietet sich Potenzial bis zu dem bekannten Widerstand bei 3760 Punkten, darüber würde dann sogar ein Sprung bis zu der Marke von 3945 Punkte winken; auf dieser Höhe verläuft aktuell auch das stark verflachte obere Bollinger Band. Sehr kritisch würde die Lage dagegen mit Unterschreiten des bisherigen Jahrestiefs bei 3235 Punkten, dann dürften die Bären das Heft wieder in die Hand nehmen.

Zusammengefasst bestehen beim DAX derzeit passable Erholungschancen, wenngleich keine Rallye erwartet werden sollte. Ein gewisses Restrisiko nach unten ist noch vorhanden, Kursverluste bieten aber, solange 3235 Punkte nicht unterschritten werden, keinen Grund zur Beunruhigung.

kurzfristiger TagesChart

 

Mit einem bisherigen Wochenplus von fast 3 Prozent setzte der DAX die sich bietende Chance auf eine Erholung in die Tat um, ohne dabei irgendwelche Euphorien zu wecken. Auch wenn der Widerstand bei 3540 am Mittwoch geknackt werden konnte, wurde anschließend gleich das erste Etappenziel in Form des mittleren Bollinger Bandes erreicht, von wo der Index zunächst abprallte.

Luft nach oben ist durchaus noch vorhanden, der schon wieder deutlich angestiegene Stochastik und die eher negative Entwicklung der US-Börsen nach deutschem Börsenschluß sollten jedoch weiter vorsichtig stimmen. Die kurzfristige Bewegungsrichtung dürfte sich an der Unterstützung bei 3540 sowie dem mittleren Bollinger Band bei aktuell 3600 Punkten entscheiden: Fällt der DAX klar unter 3540, gerät das vorherige Tief bei 3235 Punkten in Reichweite; mit einem Anstieg über den eGD20 respektive das Mittwochshoch bei 3615 könnte eine Fortsetzung der Erholung bis über 3900 Punkte ins Haus stehen.

Strategie: Calls sollten nun eng bei 3540 (Schlußkurs) abgesichert werden, ansonsten erscheinen Positionstrades bis zum Ende der Woche nicht zwingend.

 

Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz

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