Richtig tapfer schlugen sich in der vergangenen Woche die europäischen Blue Chips. Auf Basis der Freitagsschlusskurse hangelte sich der EuroStoxx um 91 Punkte aufwärts, was knapp 4,3 Prozent entspricht.
Technisch relevant ist dabei vor allem der Bruch der Widerstandszone zwischen 2130 und 2180 Punkten. Damit gibt der Index ein bullishes Signal, welches insbesondere vom MACD unterstützt wird. Dieser Indikator setzte in der vergangenen Woche auf seiner Signallinie auf und startete inzwischen sichtbar durch. Der Stochastik hingegen ist nach 4 weißen Kerzen in seinem überkauften Bereich angelangt. Ein Verkaufssignal lässt sich aber auch hier nicht herauslesen.
Damit würde eigentlich eitel Sonnenschein herrschen - das Problem liegt darin, dass nun 2 Widerstände warten: Zum einen der im mittleren Schaubild erkennbare Abwärtstrend, der bei ~2280 Punkten Schwierigkeiten bereiten dürfte. Zum anderen das jüngste Hoch bei 2250 Punkten, das sich in der Euphorie nach dem Kriegsbeginn bildete. Gepaart mit den ohnehin weit geringeren Kursgewinnen in den USA ist das kein Mix, der sich mit dem Kauf von Calls verträgt.
Nur, wenn der EuroStoxx Kursindex - gestützt durch einen steigenden US-Markt - die Marke von 2280 Punkten signifikant überwindet, wären die Weichen für einen Vorstoß bis 2400 Punkte gestellt. Eher erscheint derzeit aber ein Rücksetzer in den Unterstützungsbereich zwischen 2130 und 2180 Punkten plausibel.
Zu Wochenbeginn spurtete der Index weiter.
Erst dann setzte eine Atempause ein. Bemerkenswert aus technischer Sicht
ist, dass sich der EuroStoxx gegen die wichtigen US-Indizes im Plus
behaupten konnte, auch wenn die Kurse zuletzt bröckelten.
Fraglich erscheint, wie lange diese Tendenz hält. Noch stützt insbesondere der MACD die These, dass die europäischen Blue Chips noch einmal bis zur Widerstandszone im Bereich unter 2400 Punkten vorstoßen. Doch der Stochastik hat gerade ein Verkaufsignal generiert.
Strategie: Wer auf eine Nachkriegsrally setzen möchte,
lässt seine bestehenden Calls noch ein wenig laufen. Ansonsten
sollten Besitzer von Long-Positionen nun sicherheitshalber Gewinne einstreichen.
Hinweis in eigener Sache: Urlaubsbedingt
erscheint das nächste Update erst am kommenden Mittwoch, dem 16.
April.
Autor: Lutz Mathes / Büro Dr. Schulz