DAX-Analyse vom 03.08.2002

sowie im Anschluß Update vom 07.08.

Chart seit 1977, Chart seit Juli 1998 und Chart ab September2001


Langfristchart seit 1977

 

Wie erwartet konnte sich der DAX in der Vorwoche zunächst erholen, wobei mit einem Tagesplus von 280 Punkten am Montag bereits das meiste Pulver verschossen wurde. Zwar konnte am Mittwoch noch ein Wochenhoch bei 3945 Punkten markiert werden, dann aber bröckelte die Notierung schon wieder spürbar ab. Per Saldo sogar ein Minus von 47 Punkten bzw. 1,3 Prozent im Vergleich zur Vorwoche.

Die Aussichten bleiben damit trüb, die Erholung nichts weiter als eine typische Bearmarketrallye, die den bestehenden Abwärtstrend bestätigt. Entwarnung kann auch weiter erst gegeben werden, wenn sich der DAX über ~4200 Punkte zurück in den langfristigen Aufwärtstrend rettet. Ansonsten ist eine untere Umkehrformation abzuwarten, beispielsweise ein möglicher Doppelboden auf Höhe des Julitiefs bei 3266 Punkten. Sollte dieses allerdings unterschritten werden, ist mit einer weiteren Verkaufswelle zu rechnen.

Wochencandles seit Juli 1998


Im Wochenchart verläuft das stark fallende untere Bollinger Band aktuell bei 3336 Punkten, seit Ende April bewegt sich der DAX in der unteren Hälfte der Bänder. Seit Ende Mai gelang nicht einmal mehr ein Test des mittleren Bandes, dem eGD20 auf Wochenbasis. In der zurückliegenden Woche wurde auch erstmals das Septembertief bei 3539 Punkten auf Wochenschlusskursbasis unterschritten.

Der MACD ist mittlerweile wieder in ein Verkaufsignal eingeschwenkt. Der Stochastik Oszillator generierte Mitte der Woche ein nahezu exakt getimtes Verkaufsignal und befindet sich noch im neutralen Bereich, deutet somit also bei weitem noch keine überverkaufte Situation an. Nachdem die jüngste Erholung genau im Bereich des eGD20 auf Tagesbasis endete und die Notierung wieder nach unten abprallte, ist nun eher ein weiteres Absacken bis zum noch immer fallenden unteren Bollinger Band bei derzeit 3294 Punkten zu befürchten. Bei einem Unterschreiten der 3266 wäre die Hoffnung auf eine Bodenbildung abermals zerstört, dann könnte der Standardwerteindex auch schnell auf weniger als 3000 Punkte abtauchen.

Aus charttechnischer Sicht müssen auch für die kommende Woche wieder Kursverluste erwartet werden. Ein volatiles Auf und Ab ist dabei möglich, jedoch könnte die Abwärtsbewegung auch schnell an Dynamik gewinnen.

kurzfristiger TagesChart

 

Die im Schlußsatz der Wochenend-Analyse genannten zu erwartenden Kursverluste bei einem möglichen volatilen Auf und Ab trafen die tatsächliche Entwicklung recht gut; die Zunahme der Abwärtsdynamik blieb dem DAX erspart.

Zwar tauchte der Index unter das Julitief bei 3266 Punkten, konnte bei 3235 aber wieder nach oben drehen und eine ordentliche Rallye aufs Parkett legen. Am Mittwoch erlahmte diese Bewegung allerdings schon wieder, im bisherigen Wochenverlauf verbleibt ein Minus von 67 Punkten.

Aus charttechnischer Sicht ist der DAX nun schwer einzuschätzen. Das Unterschreiten des Julitiefs ist negativ zu werten, ebenso wie die typische Bearmarketrallye am Dienstag. Erfreulich dagegen, dass sich die Notierung unterhalb von 3266 schnell fangen konnte und die kräftige Rallye vom Dienstag am Mittwoch nur zu einem eher kleinen Teil korrigiert wurde.

Eine fundierte Prognose fällt in der derzeitigen Situation schwer. Denkbar ist sowohl ein letztes Aufbäumen vor einem kräftigen Fall wie auch der Beginn einer wochenlangen Erholung. Auch eine Beruhigung des Marktgeschehens in Form einer längeren Seitwärtsbewegung nach dem zuletzt sehr schwankungsfreudigen Verlauf ist möglich.

Strategie: Mit der Rettung in letzter Sekunde, dem schnellen Anstieg über das Julitief bei 3266 Punkten, und der anschließenden Rallye sind puts vorerst weniger anzuraten. Überhaupt bietet sich, mit Blick auf die weiter gestiegene und nun extrem hohe Volatilität, für Positionstrader zunächst ein Betrachten von der Seitenlinie an.

 

Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz

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