Nasdaq Composite-Analyse vom 03.08.2002
sowie im Anschluß Update vom 07.08.
Wie auch die anderen hier betrachteten Indizes startete
der compx mit Beginn der Vorwoche eine Erholung, die bis in den anvisierten
Zielbereich führte. Dort nahmen dann die Bären wieder das Heft
in die Hand, und so verblieb im Wochenvergleich ein Minus von 14 Punkten
bzw. 1,1 Prozent.
Diese nicht gerade ausgiebige Gegenreaktion unterstrich den Abwärtstrend
erneut. Die seit Mai gültige abwärtsgerichtete Trendlinie wurde
ein weiteres Mal getestet und bestätigt. Wie schon mehrfach zuvor
in den letzten Monaten scheiterte der Index am mittleren Bollinger Band
auf Tagesbasis, die untere Begrenzung des seit Anfang des Jahres bestehenden
und längst nach unten verlassenen Abwärtstrendkanals wurde abermals
gefestigt. Und der Stochastik bewies mit dem im Verlauf der Woche generierten
Verkaufsignal einmal mehr seine Treffsicherheit für Signale in Trendrichtung.
Die Situation bleibt damit heikel und entspannt sich erst, wenn dem compx
ein Anstieg über 1350 Punkte, oder besser noch 1400 Punkte, gelingt.
Dann wäre der seit Mai bestehende Abwärtstrend geknackt und
auch die wichtige Unterstützung bei rund 1400 Punkten zurückerobert.
Zunächst sind aber weitere Kursverluste zu erwarten, zumindest die
Unterstützung bei 1200 Punkten dürfte einem weiteren Test unterzogen
werden. Kann diese verteidigt werden, ist ein kurzfristiger Doppelboden
denkbar, der einige Wochen Verschnaufpause bringen könnte.
Allzu viel Hoffnung sollte hierauf jedoch nicht gesetzt werden. Wie bereits
erwähnt, bestätigte die Vorwoche auf breiter Front den Abwärtstrend.
Das Verkaufsignal des Stochastik ist noch recht frisch und billigt dem
Index noch etliches Potenzial nach unten zu. Das wenig brauchbare, da
erst mit dem Schlußkurs des Montags generierte Kaufsignal des MACD
steht schon wieder kurz davor, zu kippen. Und das stark fallende untere
Bollinger Band auf Wochenbasis befindet sich aktuell bei nur noch 1161
Punkten.
Zusammengefasst ist schon ein etwas größerer Anstieg nötig,
um eine Wende zum Positiven zu schaffen. Erst oberhalb von 1400 Punkten
hellt sich die mittelfristige Lage auf. Eher sind aber weitere Rückgänge
zu erwarten, mit Unterschreiten der 1200 Punkte sogar eine unmittelbare
und deutliche Fortsetzung des Abwärtstrends.
Wie befürchtet musste der compx mit Beginn der Woche erneute Kursrückgänge verkraften, mit einem Wochentief bei gerundet 1206 Punkten wurde die Unterstützung bei 1200 Punkten getestet und bestätigt. Der anschließende Pullback brachte Kursgewinne ohne Terraingewinn.
Positiv zu vermerken ist die Tatsache, dass der compx jüngst oberhalb des Julitiefs nach oben drehen konnte. Damit bietet sich die Chance auf einen kurzfristigen Doppelboden, resultierend aus den Tiefpunkten von Juli und August. Vollendet wäre diese Formation allerdings erst mit einem erfolgreichen Sprung über das Verbindungshoch bei 1354 Punkten. Dann wäre auch der seit Mai gültige Abwärtstrend geknackt.
Noch aber kann sich die Kursbewegung der letzten Wochen auch als Konsolidierung im Abwärtstrend herausstellen - die Gefahr eines Abtauchens unter 1200 Punkte, und damit verbunden erhebliche Kursverluste, bleibt bestehen.
Daher bleibt vorerst abzuwarten, in welche Richtung sich der compx aus dem Bereich ~1200/~1350 entfernt - erst damit dürfte die Entscheidung fallen, ob sich der Abwärtstrend unmittelbar fortsetzt oder eine wochenlange Erholung einsetzt.
Strategie: Mögliche Puts sollten mit dem Abprall an 1200 glattgestellt worden sein, zumindest erscheint ein weiteres Halten nun nicht angebracht. Positionstrader warten besser auf einen Ausbruch aus dem oben genannten Bereich.
Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz