Dank der Aufwärtsreaktion in den letzten beiden Handelstagen schlug sich der EuroStoxx im Vergleich mit seinem Vorwochenschluss einigermaßen wacker. Die 50 größten Aktien des Euroraumes büssten 67,5 Punkte oder 3 Prozent ein. Zur Wochenmitte hatte der Index allerdings die Anleger schon mit einem satten Minus von knapp 6,8 Prozent (Schlusskursbasis) erschreckt.
Da sich der Körper der Wochenkerze im mittleren Schaubild
noch über der eingezeichneten Unterstützung bei ~2100 Punkten
halten konnte, bestätigt dieses Schaubild die Erwartung weiter
fallender Kurse (noch?) nicht.
Der untere Chart hingegen klassifiziert die beiden weissen Kerzen der letzten zwei Börsensitzungen klar als Pullback zurück zu der zuvor mit Wucht nach unten durchbrochenen Unterstützung (die nun als Widerstand wirkt). Solange der EuroStoxx 50 Kursindex nicht deutlich (Schlusskursbasis) über die obere Begrenzung dieser Zone hinausschießt, deutet die Technik weiterhin klar abwärts. Der MACD fiel zuletzt knapp unter seine Signallinie, was allerdings nur leicht bearish zu werten ist.
Auf eventuell vorhandenen Raum für eine Fortsetzung der Kurserholung deutet im unteren Bild allein der Stochastik, der in seinem überverkauften Bereich nach oben drehte und nun eine Kaufgelegenheit anzeigt. Da der Ausflug des EuroStoxx zu einem neuen 6-Jahres-Tiefs jedoch befürchten lässt, dass die Ende Januar begonnene Seitwärtsbewegung nun durch einen Abwärtstrend abgelöst wird, sollten Anleger die Signale dieses Indikators nicht übergewichten. Der Stochastik neigt in Trendmärkten zu Fehlsignalen.
Im Handelsverlauf des Montags kostete der EuroStoxx den Spielraum der genannten Widerstandszone voll aus, bevor sich wie erwartet die Schwerkraft durchsetzte. Bis zur Wochenmitte ging es abwärts - auf die Tiefs der letzten Woche sackten die europäischen Blue-Chips aber noch nicht zurück. Die Marke um 2050 Punkte wirkt nun als schwacher Support.
Strategie: Puts laufen lassen.
Autor: Lutz Mathes / Büro Dr. Schulz