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Trendwende möglich
Nasdaq-Analyse vom 06.09.2020
In
der vergangenen Woche setzte der Nasdaq 100 zunächst seine Aufwärtsbewegung
fort, gleich am Montag war erstmals ein Schlusskurs über 12000 Punkten
zu beobachten. Dies führte bis Mittwoch zu weiteren Kursgewinnen. Ab
Donnerstag geriet der Index jedoch kräftig unter die Räder. Im Wochenvergleich
ist ein Rückgang um 374 Punkte bzw. 3,1 Prozent zu verzeichnen.
Jetzt lautet die spannende Frage: War dies nur ein kleines Lebenszeichen der
Bären oder schon der Anfang einer stärkeren Korrektur? Wir tendieren
zu letzterem, auch wenn der Index im Verlauf des Freitags einen beachtlichen
Teil der Tagesverluste wieder wettmachen konnte. Der obere Langfristchart
zeigt jedoch, dass der prozentuale Abstand zur gleitenden 200-Tage-Durchschnittslinie
zuletzt so hoch war wie zuvor letztmals in Zeiten der Dotcom-Blase im Jahr
2000. Dass eine solche Übertreibung nicht gesund ist und (früher
oder später) in eine scharfe Korrektur münden muss, ist ein ungeschriebenes
Gesetz. Und eine Fahnenstange, wie sie zuletzt zu beobachten war, ist nicht
selten der letzte Auswuchs vor einer Trendwende.
Die
beiden im unteren Chart dargestellten Indikatoren, der MACD und der Stochastik,
weisen aktuell ein Verkaufsignal auf. Am Freitag konnte sich die Notierung
per Schlusskurs gerade noch über dem mittleren Bollinger Band behaupten.
Sollte der Index dieses nach unten durchbrechen, ist mit einem Rückgang
zum unteren Band bei derzeit 10768 zu rechnen. Wir rechnen bei weiteren Rückgängen
jedoch mit einem Abtauchen bis auf rund 10300, dort liegt das 38,2%-Retracement
der Aufwärtsbewegung seit März (6772 bis 12439 entspricht einem
Anstieg von 5667, 38,2% davon sind 2165, 12439 minus 2165 ergibt 10274).
Aktuell hängt der Nasdaq 100 am seidenen Faden, den im unteren Chart
dargestellten Aufwärtstrend seit Mai testete der Index am Freitag bereits.
Legen die US-Technologiewerte in der kommenden Woche wieder zu und knacken
das bisherige Allzeithoch bei 12439, winkt eine weitere Phase der Übertreibung.
Eher rechnen wir jedoch mit sinkenden Kursen, und nach einem Bruch des Mai-Aufwärtstrends
könnte es schnell bis auf 10300 gehen.
Autor: Oliver Schultze