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Ein Fehlausbruch liegt in der Luft
DAX-Analyse vom 03.05.2020

Die vergangene Woche bot tatsächlich einiges an Spannung. Am Dienstag gelang der Ausbruch nach oben aus dem Konsolidierungsdreieck, was zu weiter ansteigenden Notierungen führte. Am Donnerstag, jenseits der 11200, drehte der DAX jedoch wieder abwärts und büßte bis zum Handelsschluss spürbar ein. Im Wochenvergleich trotzdem noch ein ordentliches Plus von 525 Punkten, dies entspricht 5,1 Prozent.

Im Chart auf Wochenbasis ist gut zu erkennen, dass der Index den Großteil der Gewinne, die er nach dem Durchbruch der 10800 erzielte, wieder abgab. Dies führte zu dem recht langen Docht der Wochenkerze. Betrachtet man die nicht unerheblichen Verluste an den US-Märkten am Freitag, als in Deutschland Feiertag war, könnte es am Montag bereits mit der Börseneröffnung zu kräftigen Abschlägen kommen. Insofern sieht es jetzt stark nach einem Fehlausbruch bei 10800 aus, was in eine spürbare Korrektur münden könnte. Regelmäßige Leser unserer Analysen wissen, dass wir die ab Mitte März eingesetzte Aufwärtsbewegung von Beginn an nur als Erholung im Abwärtstrend eingestuft hatten. Ein nochmaliger Abwärtsschub wäre daher aus unserer Sicht nur folgerichtig.




Im unteren Chart auf Tagesbasis verfehlte der Index zuletzt sowohl das obere Bollinger Band als auch die Horizontale bei 11320. Der Stochastik Oszillator lieferte zuletzt ein Verkaufsignal. Beim MACD-Histogramm bildeten sich mit dem jüngsten Anstieg bearishe Divergenzen, denn im Gegensatz zum DAX erreichte das Histogramm kein neues Hoch. Zusammengefasst finden sich im Chart auf Tagesbasis sowohl Zeichen der Schwäche als auch bearishe Indizien, so dass ein neuer kräftiger Abwärtsschub alles andere als abwegig erscheint.

Wir gehen stark von einem Fehlausbruch aus, der DAX dürfte schon am Montag zur Eröffnung deutlich unter 10800 landen. Dann ist mit einem weiteren Rückgang zu rechnen, das nächst tiefere Kursziel findet sich im Bereich von rund 10000 Punkten. Nach wie vor halten wir, im weiteren Verlauf, aber auch einen Test der Tiefstände vom März denkbar. Kräftige Abwärtsbewegungen sind selten bereits mit dem ersten Tief ausgestanden.

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Autor: Oliver Schultze