Chartbüro Dr. H.-D. Schulz

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Bollinger-Bänder sprechend für Ausbruch
EuroStoxx-Analyse vom 04.12.2016

langfristiger EuroStoxx Chart

Einmal mehr schloss der EuroStoxx auf dem bereits bekannten Niveau - dieses mal allerdings nur knapp behauptet. Der Kurs schrammt an der 3000er Unterstützungsmarke.

Zwar geben die Indikatoren noch immer keinen Aufschluss über die weitere Marschrichtung, aber die Bollinger-Bänder haben sich so weit zusammengezogen, dass nun eine Entscheidung überfällig wird. Der US-Markt würde eigentlich nach oben ziehen. Die europäischen Anleger warteten aber das heutige Italien-Referendum ab, in dem Ministerpräsident Renzi nicht nur eine wichtige Entscheidungen über die Verfassung in die Hände der Wähler legte, sondern den Ausgang der Abstimmung auch noch mit seinem persönlichen Verbleib auf seinem Posten verknüpfte. Der Inhalt der Abstimmung geriet durch diese Verknüpfung zur Nebensache, politische Gegner nutzen die Abstimmung dazu, um ihn von der Spitze zu vertreiben, obgleich sie inhaltlich dem Referendum womöglich zustimmen. [Diese Analyse ensteht zu einem Zeitpunkt, als noch kein Ergebnis in Italien gefallen war].

mittelfristiger EuroStoxx Chart

Sollte der EuroStoxx den US-Indizes nun endlich nach oben folgen, so wäre das Gesamtbild auch unter Intermarket-Gesichtspunkten stimmig. Das wäre daher das von uns bevorzugte Szenario, nachdem in Österreich Herr Van der Bellen Präsident wurde, der als EU-freundlich gilt. Sollten zudem noch die von Renzi angepeilten Reformen auf den Weg kommen, was für die europäischen Aktien ebenfalls bullish zu werten wäre, so läge unser nächstes Kursziel beim nächst höheren Widerstand bei knapp 3200 Punkten. Mithin ein kurzfristiges Kurspotenzial von rund 170 Punkten oder 5,5 Prozent. Mittelfristig wäre dann auch noch der blaue Abwärtstrend durchbrochen. Das reicht unter Chance-Risiko-Gesichtspunkten, um gleich für den Montag den Einstieg in Calls auf den EuroStoxx zu empfehlen.

Sollte der Kurs hingegen klar unter 3000 Punkten schließen, so wäre allerdings auch gleich rund 100 Punkte Platz nach unten bis zum Support bei 2873 Zählern. Wer das Risiko nicht scheut, setzt gleich am Montag auf eine Erholung in Europa. Die politischen Gegebenheiten werden den EuroStoxx erfahrungsgemäß ohnehin nur kurz beeinflussen. Wichtiger sind die Vorgaben aus den USA: So lange dort S&P und Nasdaq sich zumindest stabil halten, hat der EuroStoxx Nachholpotenzial.



kurzfristiger EuroStoxx Chart

Autor: Lutz Mathes