Chartbüro Dr. H.-D. Schulz Chartanalysen
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Öl
scheitert am Abwärtstrend
Wöchentliche Öl-Analyse
vom 12.10.2015
Kaum hatten wir beschrieben, dass sich das Chartbild mit dem neuerlichen Unterschreiten
der Unterstützung bei 47,70 Dollar wieder eingetrübt hätte,
da startete der Ölpreis ansatzlos nach oben durch. Unsere Warnung letzte
Woche entpuppte sich als damit leider als Fehlinterpretation. Gleichwohl setzte
der Ölpreis dann heute (Montag) wieder zurück und büßte
einen Gutteil der Gewinne wieder ein. Schuld war die Veröffentlichung
der OPEC, die erhöhte Fördermengen ausgewiesen hatte.
Der Anstieg zuvor wurde übrigens den stimulierenden Auswirkungen der
Federal Reserve Gruppe zugeschrieben, die mit den weiter niedrigen Zinsen
die Emerging Markets und damit indirekt auch deren Ölnachfrage stütze.
Beide Begründungen erscheinen für 5% Anstieg und 4% Verfall binnen
einer Woche nicht wirklich ausschlaggebend genug, aber wenn es keine marktbestimmenden
Nachrichten gibt, dann generieren sich die Spekulanten selbst welche. Die
Schwankungsbreite zwischen 47,70 und 54 Dollar beweist vor allem eines: Die
Spekulanten sind beim Öl seit letzter Woche wieder verstärkt aktiv.
Kein Wunder, denn die Notierung läuft gerade mustergültig in die
Dreieckspitze hinein, die zwischen dem grau eingezeichneten Support bei 47,70
Dollar und der blauen Abwärtstrendlinie bei gegenwärtig 53,80 Dollar
ausgebildet wird.
Das bearishe Bild der Vorwoche hat sich durch den schnellen Anstieg wieder
neutralisiert. Nach dem erfolgreichen Test der Abwärtstrendlinie kommt
es darauf an, in welche Richtung die Notierung aus der beschriebenen Dreieckformation
ausbricht. Da die jüngste Bewegung darauf schließen lässt,
dass wieder viel spekulatives Geld in den Ölfutures bewegt wird, sollten
Anleger aber immer vorsichtig bleiben und von Profis bewusst herbeigeführte
Fehlausbrüche einkalkulieren.
Autor: Lutz Mathes